Europa beteiligt sich nicht nur am Bau der Station im Mondorbit, es werden auch europäische Kosmonauten dort leben und den Erdtrabanten erforschen. Eine entsprechende Vereinbarung wurde nun zwischen den US-amerikanischen und den europäischen Weltraumagenturen und unterschrieben.
Fliegt Europa wirklich zum Mond? Zumindest wird es verbindlicher, denn die Geschäftsführer von der Europäischen Weltraumorganisation (ESA), Jan Wörner, und von der US-Bundesbehörde für Raumfahrt und Flugwissenschaft (NASA), Jim Bridenstine, haben eine Absichtserklärung unterschrieben. Demnach soll Europa ab 2024 im Rahmen des Artemis-Programms Flüge zum Mond ermöglichen. Zugleich verpflichtet sich darin die ESA, bestimmte Teile der insgesamt 40 Tonnen schweren Mond-Orbit-Station „Lunar Gateway“ für das Gemeinschaftsprojekt zur Verfügung zu stellen.
Zur Technik gehört:
- Das Haupt-Wohnmodul „I-Hab“ für Kosmonauten, die zum Gateway reisen.
- Das „ESPRIT“-Modul, das für die Rückholung von Mondproben, die Weiterleitung von Kommunikationsinformationen und die Betankung des Gateways verantwortlich ist.
- Das europäische Service-Modul, das Strom, Schubkraft, Sauerstoff und Wasser für das Orion-Raumschiff liefern soll, das vom Gateway zum Mond und zurück zirkulieren soll.
„Diese Absichtserklärung stellt einen Meilenstein für Europa dar, denn es zeigt, dass wir nicht nur mit Ausrüstung und Technik zum Mond gelangen, sondern auch mit unseren Bürgern“, betont Wörner in einer Pressemitteilung der ESA.
„Europa wird eine zentrale Rolle in der neuen Ära der Weltraumerkundung mit Nasa und unseren anderen Partner spielen, die eine mustergültige, eindrucksstarke Architektur schaffen, um den Mond und den Mars über die kommenden Generationen hinweg zu erkunden.“
Die Station soll einer langfristigen Erforschung des Monds dienen und einer möglichen Basis auf der Oberfläche des Trabanten vorhergehen. Sie wird auch als ein Experiment gesehen, das künftigen Mars-Missionen vorausgehen soll. Mit dem Betrieb der Station würden Menschen zum ersten Mal in der Menschheitsgeschichte jenseits des Erdorbits in der Tiefe des Weltalls leben und arbeiten.
(Quelle: Sputnik Deutschland / Copyright © Sputnik)