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Am 14. Oktober ist der Start der Trägerrakete Sojus 2.1-a mit dem bemannten Raumschiff Sojus MS-17 vom Weltraumbahnhof Baikonur geplant. Bei der Videokonferenz im Juri-Gagarin-Kosmonautentrainingszentrum wurde erörtert, welche Experimente an Bord geplant sind, was die Besatzungsmitglieder mit an Bord nehmen, und ob sie gegen Corona geimpft werden.

Zur Besatzung der ISS-64-Expedition gehören die russischen Kosmonauten Sergei Ryschikow und Sergei Kud-Swertschkow, sowie die amerikanische Astronautin Kathleen Rubins. Wie die US-Raumfahrtbehörde Nasa mitteilte, solle das Raumschiff auf dem Weg zur ISS einen neuen Geschwindigkeitsrekord aufstellen: Nur drei Stunden und fünf Minuten sollen zwischen Start und Andocken an der ISS verstreichen.

Die Teilnehmer der Pressekonferenz beantworteten Fragen aus sozialen Netzwerken, vom Kosmonautentrainingszentrum und der Nachrichtenagentur Rossiya Segodnya.

„Die Expedition soll 177 Tage dauern. Am 9. April 2021 kommen wir zurück, wenn sich nichts ändert“, so der Kommandant der ISS-Expedition 64, Sergei Ryschikow. „Der Besatzung stehen zwei Weltraumausstiege bevor mit einer ganzen Reihe von Aufgaben zur Rekonfiguration der ISS. Das ist notwendig, um neue Module aufnehmen zu können, darunter das funktionsübergreifende Labormodul Nauka.“ Während der Expedition müssen insgesamt 56 Experimente durchgeführt werden. Einige davon wurden von den vorhergehenden Missionen eingeleitet, die anderen sind ganz neu. „Wir werden uns beim fachgerechten Erledigen der Aufgaben Mühe geben und unser Bestes geben”, versicherte der Kommandant.

Man solle keine schnellen Ergebnisse erwarten, denn es brauche Zeit, bis wissenschaftliche Theorien bestätigt beziehungsweise widerlegt werden könnten.

Der erste Bordingenieur Sergei Kud-Swertschkow trat der Kosmonautenabteilung vor einem Jahrzehnt im Alter von 26 Jahren bei. Es wird sein erster Raumflug sein. Den russischen und den amerikanischen Weltraumanzug hat er getestet und als „technische Meisterwerke“ bezeichnet. Auf die Frage, ob ein Weltraumausstieg aus der US-Sektion geplant sei, antwortete Swertschkow: „Für einen Ausstieg aus der US-Sektion der Raumstation bin ich nur im Notfall vorbereitet, hoffentlich wird das nicht notwendig sein“. Am interessantesten ist laut Swertschkow das Experiment mit Stammzellen an der ISS: „Wichtig ist das Ergebnis, das die Wissenschaftler nach der Rückkehr der Materialproben auf der Erde erhalten werden. Eine große Rolle spielen medizinische Experimente, die eine bessere Vorbereitung auf Deep-Space-Missionen ermöglichen werden“.

Nasa-Astronautin Kathleen Rubins nannte die Möglichkeit, an der ISS zu arbeiten, eine „einzigartige Errungenschaft“. „Jedes Mal, wenn ich an Bord des Sojus-Raumschiffes die ISS erreiche, wundere ich mich, wie groß sie ist und wie weit die Menschheit auf dem Gebiet der Wissenschaft und Technik fortgeschritten ist“. Allerdings fehle es ihr dort an „Naturklängen“. Kathleen Rubins spricht Russisch. Sie ist Wissenschaftlerin und hat vor, an Bord der ISS über 1500 Mikrobenarten zu sammeln. Auf die Frage, ob sie das Coronavirus im Weltall erforschen möchte, antwortete sie eindeutig: „Das ist ein sehr gefährliches Virus. Auf der Erde gibt es genug Laboratorien, wo man es erforschen kann. Aber im All ist das ausgeschlossen, das ist sehr gefährlich“.

Vor dem Flug werden sich die Raumfahrer nicht gegen Covid-19 impfen lassen. Die Entscheidung über den Impfschutz dürfen die Kosmonauten nicht im Alleingang treffen, der Beschluss werde von der Ärztekommission gefasst. Mit an Bord nehmen sie den Stein vom Berg Tabor – das Rufzeichen der Mannschaft; eine kleine Tüte mit Erde, die auf dem Missionsemblem abgebildet ist und einen kleinen gestrickten Kosmonauten namens Juri als Amulett. An ihm wird man die Schwerelosigkeit testen.

Geplant ist, dass die 64. ISS-Expedition frühestens am 23. Oktober 2020 auf Kosten der Besatzung der SpaceX Crew-1-Mission, die der erste reguläre bemannte Flug des Raumschiffs der Dragon-2-Serie sein wird, auf sieben Personen ausgeweitet wird.

(Quelle: Sputnik Deutschland / Copyright © Sputnik)

 

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