Russland hat eine neue Crew zur Internationalen Raumstation ISS geschickt: Eine Sojus-Rakete hob am Mittwoch vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan ab. Vom Start bis zum Andocken soll es diesmal nur drei Stunden dauern. So schnell hat bislang noch kein Mensch die ISS erreicht.
Schon wenige Minuten nach dem Start löste sich das Raumschiff Sojus MS-17 planmäßig von der Trägerrakete und nahm Kurs auf die ISS, wie die Raumfahrtbehörde Roskosmos mitteilte. An Bord sind die russischen Kosmonauten Sergej Ryschikow und Sergej Kud-Swertschkow sowie US-Astronautin Kathleen Rubins. Das Andocken ist für 10.52 Uhr MEZ geplant.
Das Raumschiff soll die ISS nach nur zwei Erdumrundungen erreichen. Früher hatte ein Flug rund zwei Tage gedauert, wobei die Crew 34 Mal um die Erde kreisen musste. Die verkürzte Flugbahn wurde zuvor schon mehrfach mit den unbemannten Raumfrachtern „Progress“ getestet. Der bisherige bemannte Rekord wurde im September 2017 aufgestellt: Das Schiff Sojus MS-06 brauchte damals nur fünf Stunden 38 Minuten, um den Außenposten der Menschheit zu erreichen.
Auf der ISS leben und arbeiten derzeit die Russen Anatoli Iwanischin und Iwan Wagner sowie der US-Amerikaner Christopher Cassidy. Sie sollen am 22. Oktober zur Erde zurückkehren.
Die neue Crew wird für 177 Tage – bis zum 9. April 2021 – im All bleiben. Sie soll Forschungsexperimente durchführen sowie nach der undichten Stelle im angedockten russischen Modul „Swesda“ suchen, durch die seit 2019 Atemluft aus der ISS entweicht. Für die Besatzung stellt das Leck laut Roskosmos allerdings keine Bedrohung dar.
leo/tm
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