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sonneOffenbach – Wie schon im Vorjahr fiel auch das Frühjahr 2020 recht warm aus. Deutschland befand sich überwiegend im Bereich warmer Luftmassen, wenige Kaltlufteinbrüche blieben meist nur von kurzer Dauer. So setzte sich die im Juni 2019 begonnene Serie zu warmer Monate auch im Frühling 2020 zunächst fort.

Erst der Mai brachte eine leicht negative Temperaturabweichung. Häufiger Hochdruckeinfluss sorgte dabei für eines der sonnigsten Frühjahre seit Aufzeichnungsbeginn und zugleich für deutlich zu wenig Niederschlag. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2 000 Messstationen.

Mildem März und zu warmem April folgte ein leicht zu kühler Mai
Mit 9,2 Grad Celsius (°C) lag im Frühling 2020 der Temperaturdurchschnitt um 1,5 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur wärmeren Periode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung nach oben 0,7 Grad. Der Frühling startete mit einem milden März, der jedoch zu Beginn seiner letzten Dekade mit einem Temperatursturz und Maxima im oft nur einstelligen Bereich zu Ende ging. Auch der April verlief deutlich zu warm; er zählte sogar zu den sieben wärmsten Aprilmonaten seit Messbeginn 1881. Der Mai zeigte sich leicht zu kühl, dennoch verzeichneten einige Stationen im Süden bis zu sieben Sommertage mit mehr als 25 °C. Den deutschlandweit höchsten Frühlingswert erreichte Lingen im Emsland am 21. Mai mit 29,4 °C. Pünktlich zu den Eisheiligen sank das Thermometer nachts dagegen verbreitet unter den Gefrierpunkt. An manchen Orten traten im Frühling mehr Frosttage als im vorangegangenen Winter auf. Die bundesweit tiefste Temperatur meldete Deutschneudorf-Brüderwiese, im Erzgebirge, am 1. April mit -12,0 °C.

Frühjahr 2020 unter den sechs niederschlagsärmsten seit 1881
Bereits zum 7. Mal in Folge konnte der Frühling sein Soll von 186 Litern pro Quadratmeter (l/m²) nicht erfüllen: Mit rund 108 l/m² erreichte das Frühjahr 2020 nur gut 50 Prozent seines vieljährigen Durchschnitts und war eines der sechs niederschlagsärmsten seit 1881. Besonders der Westen und Osten Deutschlands litten unter anhaltender Trockenheit. So kam im Thüringer Becken, im Lee des Harzes sowie an der vorpommerschen Küste mit örtlich weniger als 45 l/m² teilweise nicht einmal ein Drittel des Solls zustande. Mespelbrunn im Spessart meldete am 11. Mai mit 77,2 l/m² die bundesweit höchste Tagessumme. Insgesamt fiel am unmittelbaren Alpenrand sowie im südlichen Schwarzwald mit bis zu 320 l/m² der meiste Niederschlag.

Mit dem Frühjahr 2011 sonnigster Frühling seit Messbeginn 1951
Die Sonnenscheindauer kam mit etwa 705 Stunden auf rund 150 Prozent ihres Solls von 467 Stunden. Damit war der Frühling 2020 mit 2011 das sonnigste Frühjahr seit Messbeginn 1951. Die sonnenscheinreichen Gebiete lagen mit bis zu 790 Stunden verstreut in ganz Deutschland. Die sonnenscheinärmste Region war der äußerste Süden mit örtlich weniger als 580 Stunden.

(Pressemitteilung Deutscher Wetterdienst)

 

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