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WAG 2006

Der alljährliche Contest Worked All Germany ist eigentlich eine sehr gute Gelegenheit, mitten im Herbst, wenn die Blätter unübersehbar goldgelb und braun werden und sich kaum noch an den Bäumen und Büschen halten können, gemeinsam diese Funkaktivität zu nutzen, um das Jahresende vorzubereiten. Wenn man  so eine Station betreibt wie die unsrige, dann muss man sich schon ein paar Gedanken machen, wie man dieses mal über den Winter kommen will.
Ok, nun war dieses WAG -Wochenende eher dazu angetan gewesen, einen schönen Spaziergang zu machen, sich die Sonne aufs Haupt scheinen zu lassen und die Natur zu genießen – es war wirklich ein goldenes Herbstwochenende.
Viele haben es sinnvoller Weise auch so genutzt – man kann es niemanden verdenken.
Uns hat aber der Ehrgeiz gepackt. Wir wollten unbedingt mit dem KSG 1300 „on air“ gehen, und zwar so weit es irgendwie möglich war, in Originalkonfiguration. Wir hatten alle Anlagenteile zusammen und es sah auch so aus, als wenn wir es schaffen würden. Wochen und Tage davor wurden die Systemteile geprüft und nach und nach zum Gesamtsystem zusammengebaut. Es war schon erstaunlich festzustellen, dass nach fast 30 Jahren die Anlage fast ohne Probleme lief. Klar gab es hier und da ein paar Alterserscheinungen in bestimmten Bauteilen aber das konnte relativ problemlos beseitigt werden. Ich sage dieses jetzt eher vom Standpunkt eines Außenstehenden, denn die beiden OM’s, die sich hier wirklich verdient gemacht haben bei der schrittweisen Inbetriebnahme des KSG, haben so manche Stunde ans Bein gebunden, um Fehler zu finden und zu beseitigen.
Peter, DL7JPK, und Thomas, DH7TS, haben wirklich Großes geleistet, um pünktlich zum WAG-Wochenende den Betrieb über den KSG 1300 zu gewährleisten.
Am Samstag wurden die Antennen, ein FB-33 und eine FD-4 noch mal optimiert, d.h. insbesondere die FD-4 wurde noch etwas günstiger aufgehängt, so dass der Einfluss von Masse- bzw. Erdungsanlagen verringert wurde.
Und dann ging es los!
Empfangsteil war der EKD 300 mit Antennenpreselektor EZ100 und Antennenverstärker.
Als Sender diente eben der KSG 1300 mit KBS1300 und Antennenumschalter KWA1300. Auch das FMB2 mit Mikrofon und Kopfhörer waren Originalteile aus dem ehemaligen Funkwerk Köpenick. Ein MG80 diente als Rufzeichengeber in CW.
Die Insider unter den Lesern werden mit den Abkürzungen etwas anfangen können. Alle anderen müssen erst mal so hinnehmen, dass es Originalteile des KSG-Systems sind, die nach einer mehr oder weniger aufwendigen Sanierung wieder einwandfrei funktionieren.
Der Vollständigkeit halber sei aber noch erwähnt, dass als Zweitgerät ein FT920 und eine 400W-PA bereitstand, für den Fall, dass uns bzw. den KSG alle guten Geister verlassen würden.
Nun denn – 15:00 UTC ging es los.
Die ersten Rapporte, die wir bekamen stimmten uns sehr froh: „Oh – what that? Very strong signal and clear modulation ! “
Und so lief das die ganze Zeit. Wir waren uns ziemlich sicher: Europa hört uns besser denn je!
Leider waren keine Übersee-Stationen aufzunehmen. Die atmosphärischen Bedingungen waren nicht gerade die besten, denn an diesem Wochenende wurde die Erde gerade von einem Sonnensturm heimgesucht.
Und wenn nicht gerade gefunkt wurde, dann wurde gegessen und getrunken. Wir hatten das große Glück, dass XYL Mandy sich bereit erklärte, ein Stück Rückwärtigen Dienst zu übernehmen. Dazu gehörte auch das Essen und das war gut und reichlich.
Alles in allem waren wir über den ersten „heissen“ Einsatz des KSG 1300 sehr zu frieden. Die viele Mühe hat sich gelohnt.
Wir haben aber auch festgestellt, dass an diesem System noch einiges zu verbessern ist. Da wäre z.B. die Bandumschaltung. Sie ist für den Amateurfunkbetrieb mit seiner doch sehr dynamischen Betriebsweise zu umständlich, respektive zu langsam. Hier werden wir noch etwas ändern müssen.
Auch haben einige Bauelemente hinsichtlich der thermischen Belastung Schwächen gezeigt, die aber höchstwahrscheinlich altersbedingt sind. Das sogenannte Fein-Tuning wird doch noch etwas Zeit in Anspruch nehmen. Da wir mit getrennten Sende–  und Empfangsantennen gearbeitet haben, hat sich gezeigt, dass die Anordnung der Antennen nicht so optimal war. Na gut, das kriegen wir auch noch hin!
Auch wenn wir nicht an die sonst üblichen QSO-Zahlen herangekommen sind, war es doch ein erfolgreiches Wochenende.
Und es geht weiter ..... auch 2007..... gleiche Stelle, gleiche Welle!

73 de Willy – DD6UMW

 

 

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