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Besuch auf der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung 2006 in Berlin-Schönefeld

Eindrücke und Gedanken von DD6UMW

Am Wochenende waren wir gerade vom 22.JAIG-Treffen zurückgekehrt, da wartete schon ein nächstes Highlight auf uns: Die Internationale Luft- und Raumfahrtausstellung in Berlin-Schönefeld!
Dazu eine kleine Vorgeschichte:
Die fleißigen Leser unserer Chronik werden sich erinnern, dass wir uns schon mal als große Luft- und Raumfahrt-Fans geoutet haben. Ist ja auch klar: Luft- und Raumfahrt wären ohne Funk überhaupt nicht möglich! Schon als Kind und Jugendlicher hat mich das Thema begeistert. Thomas, DH7TS, ging es ganz genau so. Und was wir nicht selbst realisieren oder erleben konnten überließen wir unserer Fantasie und Träumen. Die entsprechenden SiFi-Literatur und –Filme unterstützten uns dabei.
Also, das Interesse lag sozusagen in den Genen, hi. 
Während der ersten Jahre in Gosen, als das Hotel noch gut lief, trafen immer zu der Zeit, als die ILA in Schönefeld stattfand, eine Gruppe ehemaliger deutscher Kampfjet-Piloten ein und übernachteten im Hotel. Sie waren ein Teil der Ehrengäste der ILA. Es war äußerst spannend, ihnen zuzuhören.
So war eigentlich nur folgerichtig, dass wir den Entschluss fassten, die ILA ebenfalls zu besuchen.
Lange Zeit hat es nicht geklappt, weil andere Termine ständig dazwischen kamen.
Aber 2006 haben wir es endlich gepackt. Wir hatten alle anderen aus unserer Crew ebenfalls angesprochen, aber die Zeit....., die liebe Zeit ...... ! Thomas und ich, wir waren die einzigen Verrückten, die sich die Zeit nahmen! Und das war gut so. Einen so geballten Wissensschub über die Luft- und Raumfahrt sowie deren wissenschaftliches Hinterland kriegt man nicht so schnell wieder präsentiert. 
Und außerdem gab es einen besonderen Anlass, dieses eben nicht zu verpassen: Die gesamte russische Raumfahrtindustrie hat sich angesagt und hat dort Vorhandenes und Geplantes vorgestellt.

ILA-dtWas ist die ILA eigentlich?
Die ILA gilt als älteste Luftfahrtausstellung der Welt. Als erste eigenständige Luftfahrtausstellung 1909 in Frankfurt/Main veranstaltet, fand sie bis zum Zweiten Weltkrieg in Berlin statt. Nach einer über 30jährigen Veranstaltungszeit in Hannover ab Mitte der 50er Jahre kehrte sie 1992 an ihren ursprünglichen Standort in Berlin/Brandenburg zurück. Seitdem findet sie alle zwei Jahre auf dem Südgelände des Flughafens Berlin-Schönefeld, dem zukünftigen Flughafen Berlin Brandenburg International (BBI), statt. Veranstaltet wird die ILA 2006 vom Bundesverband der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie e. V. (BDLI), Berlin, und der Messe Berlin GmbH.

Ablaufplan ILA2006

   

Dienstag

16. Mai

Fachbesucher und Pressetag

Konferenzen, Aussteller, Flugprogramm

 
   

Mittwoch

17. Mai

Fachbesuchertag

Konferenzen, Aussteller, Flugprogramm

 
   

Donnerstag

18. Mai

Fachbesuchertag

Konferenzen, Aussteller, Flugprogramm

 
   

Freitag

19. Mai

Fach- und Publikumstag

Internationale Flugschau, Konferenzen, CareerCenter

 
   

Samstag

20. Mai

Publikumstag

Internationale Flugschau, Konferenzen, CareerCenter

 
   

Sonntag

21. Mai

Publikumstag

Internationale Flugschau, Konferenzen, CareerCenter

 

 


Die ersten drei Tage waren nur den Fachbesuchern und der Presse vorbehalten.
Wir wählten für uns den frühen Freitag aus. Da Thomas, DH7TS, mit diesem Besuch gleichzeitig dienstliche Belange erledigen konnte, war es für uns sehr günstig, da wir besonders interessante Ausstellungsorte und –objekte relativ ungestört besichtigen konnten. Wie wichtig dieses war, merkten wir später, im weiteren Verlauf des Tages: Die Besucherzahl stieg sprunghaft an und ab einem gewissen Zeitpunkt war kein Ran- und Reinkommen mehr möglich.
Wir waren jedenfalls früh genug auf der Ausstellung und konnten alles ohne Hektik beschauen.
Die Highlights der Ausstellung möchte ich kurz zusammen fassen, denn eine detaillierte Beschreibung der Dinge, die wir gesehen haben, sprengt unseren Rahmen bei weitem. 
Mit der stärksten internationalen Beteiligung auf einer ILA bot Russland einen umfassenden Überblick über die Programme der russischen Luft- und Raumfahrt in Halle 10.

Unter den zahlreich Systemherstellern der Aerospace-Industrie waren besonders die USA mit Unternehmen wie Bell Helicopter, Lockheed Martin, Northrop Grumman, Raytheon, Sikorsky und UTC stark vertreten. Aus Europa hatten sich Unternehmen wie Airbus, Eurocopter, Eurofighter, EADS, Safran/Snecma oder Thales angemeldet. Bei den Triebwerksherstellern stellten MTU Aero Engines, Pratt & Whitney sowie Rolls-Royce aus. Agusta, Bell Helicopter, Eurocopter, MD Helicopters, PLZ Swidnik und Sikorsky sind nur einige namhafte Hersteller aus dem Hubschrauberbereich.

Außerdem waren mehr Aussteller als je zuvor mit eigenen Pavillons neue Technologien auf der zentralen ILA-Plaza präsent, wie das Eurofighter-Konsortium, Meggit Defence, Northrop Grumman und TIPS Transatlantic Industrial Proposed Solution. Auch der Flughafen Berlin Brandenburg International (BBI) war hier mit einem repräsentativen Pavillon vertreten.

Die ILA2006 zeigte ein internationales Flugprogramm der Spitzenklasse mit zahlreichen Premieren, ungewöhnlichen und teilweise einzigartigen Fluggeräten bis hin zu Vorführungen erfahrener Testpiloten, die das gesamte Einsatzspektrum ihrer Fluggeräte in teilweise atemberaubenden Manövern präsentierten.

Jeden Tag mit Spannung erwartet wurden die Schauflüge des Airbus A380. Mit einer Kapazität von 555 bis 853 Passagieren ist die A380 nicht nur das größte, sondern auch modernste Langstreckenflugzeug der Welt, das mit seiner Markteinführung neue Standards im Luftverkehr setzen wird. Viele neue Technologien und Werkstoffe sind für diese Maschine entwickelt und verarbeitet worden, aus denen neue Bestleistungen im Hinblick auf die Wirtschaftlichkeit und die Minimierung der Umweltbelastung resultieren. Dass es da aber noch viele Probleme zu lösen gibt, hat man jüngst mitbekommen, als es um die Verschiebung der Auslieferungstermine für die ersten Maschinen ging.

Mit der A340-600 hat Airbus außerdem eine hochmodernes Verkehrsflugzeug für Langstrecken von bis zu 15.000 Kilometern präsentiert. Das mit 75,30 Metern längste Verkehrsflugzeug der Welt fliegt dank modernster Rolls-Royce-Trent-Triebwerken besonders wirtschaftlich. Auch der kleinste Airbus, die A318 mit allen Komfort- und Technologiemerkmalen der Airbus-Familie für bis zu 117 Passagieren, war auf der ILA2006 zu sehen.

Als internationale Premiere stellte sich die Ilyushin IL-76TD-90VD mit einer maximalen Nutzlast von 76 Tonnen auf der ILA2006 vor. Bei diesem russischen Lastesel" für den Weltflugverkehr handelt es sich um die neueste, hochgradig modernisierte Variante des großen vierstrahligen Transporters, der beispielsweise zur ILA Hubschrauber transportiert hat. Ein bemerkenswertes Fluggerät mit Berlin-Bezug wurde von der US Air Force auf der ILA gezeigt. Die C-17A Globemaster III (Hersteller: Boeing) wurde 1998 im Beisein des damaligen deutschen Bundeskanzlers Kohl und des US-Präsidenten Clinton in Erinnerung an die Berliner Luftbrücke auf den Namen Spirit of Berlin" getauft. Dieser Flugzeugtyp gilt als modernster militärischer Langstreckentransporter der USA mit Strahlantrieb, dessen Einsatz auch von Behelfs-Flugplätzen erfolgen kann. Ebenso spektakulär demonstrierte die Beriev Be-200ES mit einem optisch eindrucksvollen Wasserabwurf ihre Einsatzmöglichkeiten auf der ILA. Das einzige strahlgetriebene Amphibium der Welt hat sich vielfach als Löschflugzeug sowie im Katastrophenschutz bewährt.

Die ILA-Besucher konnten sich über eine beeindruckende Flugdemonstration des Eurofighters Typhoon freuen, eines der modernsten Kampfflugzeuge der Welt.
Erstmals außerhalb Russlands wurde die MiG-29OVT präsentiert, der erste bekannte Düsenjäger der Welt mit 3-D-Schubvektorsteuerung für höchste Manövrierfähigkeit. 
ILA-Premiere feiert auch die Boeing B-1B Lancer, der interkontinentale Überschallbomber mit Schwenkflügeln der US Air Force. Er kann in geringer Höhe im Überschall fliegen. 
Eines der derzeit wichtigsten deutsch/amerikanischen Projekte mit großem technologischen Potenzial zeigte Northrop Grumman (USA). Die RQ-4A Global Hawk ist ein bilaterales Projekt mit der EADS. Dieses unbemannte militärische Fluggerät kann bis zu 35 Stunden in der Luft bleiben. 
Einen Einblick in die Faszination des Formationsfluges gewährt die Jet-Nationalstaffel der Schweizer Luftwaffe Patrouille Suisse". Der Verband unter Führung von Teamleader Hauptmann Daniel Siegenthaler flog mit sechs F-5 Tigern und gilt als Visitenkarte der Schweizer Armee im In- und Ausland. Der Verband unter Führung von Teamleader Hauptmann Daniel Siegenthaler flog mit sechs F-5 Tigern und gilt als Visitenkarte der Schweizer Armee im In- und Ausland.

Aufsehen erregende Flugdemonstrationen erwarteten die Besucher mit dem zur Zeit modernsten Kampfhubschrauber der Welt, dem Tiger von Eurocopter, bekannt aus dem James-Bond-Film „Golden Eye", und dem modernsten Transport- und Mehrzweckhubschrauber der Welt, dem NH-90. Überhaupt glänzte der Hubschrauber-Bereich auf der ILA2006 mit einer Reihe von Erstvorstellungen. So stellte Bell erstmals in Deutschland den völlig neu entwickelten Rettungshubschrauber Bell 429 EMS (Mock-up) vor. Mit dem AH-64D Apache Longbow präsentierte sich auch der modernste US-Kampfhubschrauber.
Mit der Präsentation der Fw 61 in Originalgröße erwies das HeliCenter auf der ILA2006 den Pionieren der Dreißiger Jahre und dem erfolgreichen Hubschrauberbau in Deutschland seine Referenz. 1936 schraubte sich der erste wirklich funktionsfähige Hubschrauber der Welt senkrecht in den Himmel über Bremen und hielt den Doppelrotor mit einem Siemens-Motor nach ein paar Startversuchen 16 Minuten lang in 20 Metern Höhe.

Bei den Traditionsflugzeugen wurde mit dem Nachbau der Me 262 ein ganz besonderes Fluggerät auf der ILA2006 präsentiert. Als Weltpremiere auf internationalen Airshows war die Mutter aller Kampfjets", das erste in Großserie gebaute Strahlflugzeug der Welt, zu sehen. Von den über 1.400 gebauten Messerschmidt 262 ist kein flugfähiges Original mehr erhalten, deswegen wurde die Maschine komplett in den USA nachgebaut. Die Me 262 gilt als schnellstes und leistungsfähigstes Jagdflugzeug des Zweiten Weltkrieges und als erster eingesetzter Düsenjäger beziehungsweise Jagdbomber der Welt. Ihre Entwicklung war ein technologischer Meilenstein im Flugzeugbau. Die Triebwerke wurden beispielsweise in Gondeln unter dem Flügel angeordnet. Der Erstflug erfolgte am 18. Juli 1942 mit zwei Jumo-T-1-Strahltriebwerken.

Darbietungen von historischen Flugzeugmustern, Warbirds und Oldtimer gehörten ebenso zum Showprogramm. Dazu zählen der Bomber B-17, Jagdflugzeuge vom Typ Mustang, Spitfire Mk XIX, Skyraider, Corsair, Yak-3 und Yak-9 sowie Sportflugzeuge vom Typ Mignet HM-8 und Avia BM-I Replika. Mutter aller Kampfjets", das erste in Großserie gebaute Strahlflugzeug der Welt, zu sehen. Von den über 1.400 gebauten Messerschmidt 262 ist kein flugfähiges Original mehr erhalten, deswegen wurde die Maschine komplett in den USA nachgebaut. Die Me 262 gilt als schnellstes und leistungsfähigstes Jagdflugzeug des Zweiten Weltkrieges und als erster eingesetzter Düsenjäger beziehungsweise Jagdbomber der Welt. Ihre Entwicklung war ein technologischer Meilenstein im Flugzeugbau. Die Triebwerke wurden beispielsweise in Gondeln unter dem Flügel angeordnet. Der Erstflug erfolgte am 18. Juli 1942 mit zwei Jumo-T-1-Strahltriebwerken. Darbietungen von historischen Flugzeugmustern, Warbirds und Oldtimer gehörten ebenso zum Showprogramm. Dazu zählen der Bomber B-17, Jagdflugzeuge vom Typ Mustang, Spitfire Mk XIX, Skyraider, Corsair, Yak-3 und Yak-9 sowie Sportflugzeuge vom Typ Mignet HM-8 und Avia BM-I Replika.

Von der ILA2004 startete Iren Dornier, Enkel des Luftfahrtpioniers Claude Dornier, zu seinem Flight for Dreams" mit der letzten flugfähigen Do 24. In den 80er Jahren erhielt diese Maschine unter der Bezeichnung Do 24 ATT neue Flügel und Turboproptriebwerke. Auf seiner Tournee stattete er 50 Städten einen Besuch ab. Zum Finale seiner Weltreise war er auf der ILA2006 zusehen, zusammen mit einer Catalina und einer der letzten Brequet Atlantic der deutschen Marine.

Ich möchte jetzt die Beschreibungen zu den Außenaktivitäten auf dem Gelände der ILA abschließen, denn es gab noch viele Publikumsmagnete, wie Rundflüge  und Besichtigungen von Flugzeugen und anderes Gerät.
Ja, es war wieder viel Militärtechnik ausgestellt und teilweise auch vorgeführt worden. Man kann es kritisieren und verdammen, aber die Militärtechnik, die Militärwissenschaften waren und sind nach wie vor, trotz aller moralischer Bedenken, die effektivsten Zugpferde der technischen Innovation. Natürlich kann man viele wissenschaftlich-technische Neuerungen, deren ursprünglicher Auftraggeber aus dem Militär kam, auch für zivile Zwecke nutzen. Nirgendwo wird das so deutlich wie auf dem Gebiet der Weltraumtechnik. Und hierzu fanden wir in den Ausstellungshallen unendlich viele Beispiele.
Ich wiederhole es noch einmal: Es war ein Segen, dass wir gleich früh mit zu den ersten Besuchern auf dem ILA-Gelände gehörten. Wir konnten überall in den Hallen ohne Probleme rein kommen und alles, na ja, fast alles in Ruhe besichtigen. Eigentlich hätte man für jede Halle einen Tag gebraucht, aber das war nun wirklich nicht möglich.

Zuerst waren wir natürlich in der EADS-Halle. Fantastisch! Satellitenmodelle im Maßstab 1:1. Endlich hat man mal sehen können, um welche Relationen es sich handelte, wenn es mal wieder hieß, die ESA hätte wieder einen Wettersatellit oder Kommunikationssatellit in die Umlaufbahn geschickt: Da ist - von den Dimensionen her - jedes Mal ein voll gepackter Kleintransporter nach oben geschickt worden. Der ENVISAT-Satellit – so groß wie ein Reisebus der Komfort-Klasse. Oder das Mars-Rover-Modell – so groß wie ein PKW-Kleinwagen. Viele andere technische Detaillösungen wurden dargestellt, für die unterschiedlichsten Zwecke: Hightech par excellence.
Aber neuerdings - und in Zukunft viel stärker - wurde hier auch die überaus erfolgreiche Zusammenarbeit mit der russischen Weltraumindustrie dargestellt. So wurden Modelle gemeinsamer Trägersysteme Ariane/Sojus gezeigt. Oder ein Modell des gerade im Bau befindlichen Starplatzes für die russische Trägerrakete Sojus ST auf Kourou in Französisch-Guayana.
Natürlich konnte man auch jede Menge Informationen über den jetzigen und künftigen Betrieb der ISS, z.Bsp. mit dem europäischen Modul Columbus bekommen.
Die Fülle der Informationen erforderte doch eine Menge Konzentrationskraft und irgendwann war dann die erste Tankfüllung aufgebraucht: Wir brauchten eine Pause!  Dazu holten wir uns eine ILA-Bratwurst und schauten draußen den Flugvorführungen zu.
Diese Pause war wirklich nötig, denn jetzt gingen wir in den russischen Ausstellungsbereich Halle 10.
Unsere Russischkenntnisse waren hinreichend und außerdem wurde viel in englisch und sogar deutsch präsentiert. Viele Ausstellungsstücke waren Originale oder originalgetreue Modelle im Maßstab 1:1. Man konnte gar nicht genug staunen: Soviel Offenheit und Durchblick hatten wir nun doch nicht erwartet. Die hier vorgestellten Entwicklungen und Projekte gaben tiefen Einblick in die russischen Vorstellungen über z.Bsp. wiederverwendbare Raumtransporter, lunare und planetare Projektziele, technisches Know-how, wie der Raumanzug Orlan-MK oder des Erdbeobachtungssatelliten Resurs-DK1 mit Imitation des Realbetriebes. Es war eine imposante Schau der russischen Raumfahrtagentur Roskosmos.
In der Halle waren auch vertreten unter anderem der Triebwerksverband Assad, Beriev, Irkut, MiG, Roskosmos, Rosoboronexport, Sukhoi sowie die Hubschrauberhersteller Kamov, Kazan, Mil, Rostvertol und Ulan Ude – klangvolle Namen in der Szene.
Faszinierend war zum Beispiel eine zivile Variante des ominösen Ekranoplanes, eines „fliegenden Schiffes“, welches den sogenannten WIG-Effekt (Bodeneffekt) ausnutzt.
Ok, ich kann jetzt nicht alles aufzählen, was es in dieser Halle zu sehen und zu hören gab. Die Luft- und Raumfahrtfans kamen hier jedenfalls voll auf ihre Kosten.
Nun, bei aller Euphorie über die hier präsentierten Leistungen auf dem Gebiet der Luft- und Raumfahrt – es fehlten, bis auf eine kleine Ausnahme, die Präsentationen aus dem asiatischen Raum. China und Japan waren gar nicht vertreten, jedenfalls konnten wir nichts entdecken und es war auch nirgends vermerkt. China und Japan, z.Bsp. haben doch schon erfolgreiche eigene Weltraumvorhaben realisiert. Die ESA hat mit Japan, d.h. mit der JAXA, sehr interessante Unternehmungen auf dem Gebiet der Erdfernerkundung und  der Interkommunikation zwischen Satelliten durchgeführt. Japan wird sich an der ISS beteiligen. Um mehr über japanisches Engagement in der Luft- und Raumfahrt zu erfahren, muss man in den russischen Veröffentlichungen und Werbeprospekten lesen. Da liest man, dass Japan zum Beispiel an einem internationalen Gemeinschaftsprojekt, zusammen mit den USA und Europa, einem völlig neuen Flugzeugkonzept, dem sog. „flying wing“ airliner, arbeitet.
Na gut, 2008 wird es die nächste ILA in Schönefeld geben. Schauen wir dann mal...!

Am späten Nachmittag waren dann auch unsere Körner aufgebraucht. In den Kopf ging nichts mehr rein und die Füße waren auch platt, im wahrsten Sinn des Wortes. Wir machten uns auf den Heimweg, vorbei an den scheinbar endlosen Schlangen von Besuchern mit ihren Autos. Nur eines wollten wir noch unbedingt mit erleben: Die Flugschau der Schweizer Flugstaffel Patrouille Suisse.
Dazu suchten wir uns einen besonders exponierten Standort, der nur den Insidern bekannt ist und auch bleiben soll. Es war ein schöner Abschluss unseres Besuches der ILA 2006 in Berlin-Schönefeld.

Offizielles Bulletin:
ILA endete mit Besucherrekord: 250.000 strömten nach Schönefeld – Partnerland-Konzept bestätigt – Hochrangiges Branchentreffen – Rekordzahl mit 340 Fluggeräten - 4.100 Journalisten aus 70 Ländern berichteten in alle Welt – Da durften wir natürlich nicht fehlen, hi!

 

 

 

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