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15:27 Uhr - In einer politisch brisanten Zeit haben Russen und Europäer ein gemeinsames Mars-Projekt begonnen. Mit „ExoMars“ wollen die Esa und ihr russischer Partner Roskosmos erstmals gemeinsam nach Spuren von Leben auf dem Roten Planeten suchen. Warum diese Mission so bedeutsam ist, erklärt der Raumfahrtexperte Gerhard Kowalski gegenüber Sputniknews.

Mit dem erfolgreichen Start einer Proton-M-Rakete vom russischen Kosmodrom Baikonur in Kasachstan hat die europäisch-russische Raumfahrtmission ExoMars am Montag einen erfolgreichen Auftakt hingelegt. Die Rakete hat eine Atmosphärensonde und ein Testlandemodul an Bord, die den Mars im Oktober erreichen sollen.

„Die ExoMars-Mission 2016 ist im Grunde genommen eine historische Mission: Zum ersten Mal wird bei dieser Mission direkt nach Leben auf dem Mars gesucht“, sagte Raumfahrtjournalist und Buchautor Gerhard Kowalski zu Sputniknews. „Wenn diese Marssonde wirklich bis zum Mars kommt und ihre Aufgabe erfüllt, dann können die Europäer sagen, dass sie mit Hilfe Russlands eine ganz wichtige Mission erfüllen, weil damit eine Voraussetzung für die nach 2030 geplanten bemannten Mars-Missionen geschaffen wird.“

Bei dieser Mission gehe es darum, Technologien und Geräte auszuprobieren, damit sie 2018 landen können und dort nachschauen, wo man ein Bohrgerät einsetzen könnte, so der Experte weiter. „Man kann also an der optimalen Stelle bohren, um möglicherweise Reste von irgendwelchem Leben zu entdecken. Das ist ein riesiger wissenschaftlicher Fortschritt.“

Dass die Raumfahrt-Kooperation trotz der politisch heiklen Zeit auf der Erde gut vorangeht, nennt Kowalski „ein Wunder“: „Es ist ein kleines Wunder, dass auf der Erde Krieg herrscht, einer schlägt auf den anderen, einer missversteht den anderen usw. Und in der Raumfahrt arbeiten diese Länder, die sich unten beharken, friedlich zusammen zum Wohle der ganzen Welt.“ Dadurch wird ihm zufolge bewiesen, dass es anders geht. „Alle Kosmonauten, die ich kenne, sind beseelt vom Gedanken, dass sie zeigen, wie man zusammenarbeiten kann, ohne dass man sich ständig die Köpfe einrennt“, betonte er.

(Quelle: Sputnik Deutschland / Copyright © Sputnik)

 

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