Dezember
Russische Proton-Rakete bringt Eutelsat-Orbiter KA-SAT ins All
MOSKAU, (RIA Novosti). Die russische Raumfahrt hat das ausklingende Jahr 2010 mit dem Start einer Proton-M-Trägerrakete abgeschlossen, die einen europäischen KA-SAT-Kommunikationssatelliten in den Orbit befördern soll. Das teilte ein Vertreter der Russischen Raumfahrtagentur Roskosmos RIA Novosti mit.
„Der Start hat zum berechneten Zeitpunkt vom Kosmodrom Baikonur (Kasachstan) stattgefunden. Die Trennung des Weltraumapparats vom Bris-M-Booster ist in neun Stunden und zwölf Minuten vorgesehen“, betonte er.
Das ist der erste Proton-M-Start nach dem misslungenen Start von drei Glonass-M-Satelliten (Glonass ist das russische globale Navigationssatellitensystem, Anm. RIA) mit einer analogen Trägerrakete am 5. Dezember und der letzte Start in diesem Jahr.
Ursprünglich war der Start des europäischen Kommunikationssatelliten für den 20. Dezember geplant gewesen. Nach der Meldung über den Absturz der Glonass-Satelliten in den Pazifik wurde die Trägerrakete praktisch sofort von einer interministeriellen Kommission rehabilitiert. Der Raketenstart wurde dennoch auf den heutigen Montag verschoben.
Nach neuesten Erkenntnissen war am 5. Dezember die russische Proton-Rakete auf dem Weltraumbahnhof Baikonur mit zu viel Treibstoff betankt worden. Die Treibstoff-Norm beim Betanken der Oberstufe der Rakete wurde um 1,5 bis zwei Tonnen überschritten.
Das europäische Unternehmen EADS Astrium hat den Kommunikationssatelliten KA-SAT im Auftrag von Satellitenbetreiber Eutelsat entwickelt. Eutelsat und ILS (International Launch Service; das staatliche Chrunitschew-Forschungs- und Produktionszentrum für Raumfahrt besitzt das Aktienkontrollpaket dieses Unternehmens) hatten sich zuvor vertraglich auf die Verwendung der Trägerrakete Proton-M geeinigt.