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19:26 Uhr - MOSKAU, (RIA Novosti). Der Start von drei GLONASS-Satelliten, die das gleichnamige russische Navigationssystem vervollständigen sollten, ist am Sonntag gescheitert. Nach inoffiziellen Angaben stürzten alle drei Satelliten in den Pazifik. Gerade diese Satelliten haben dem russischen Navigationssystem gefehlt, um weltweit einen lückenlosen Empfang zu sichern und dem US-amerikanischen GPS Konkurrenz zu machen.

Eine Trägerrakete Proton-M mit drei GLONASS-Satelliten war am Nachmittag vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan gestartet. Wie RIA Novosti aus Raumfahrtkreisen erfuhr, wich die Rakete um acht Grad von der vorgegebenen Flugbahn ab. Obwohl sich die Satelliten planmäßig von der Rakete trennten, konnten sie die geplante Umlaufbahn nicht mehr erreichen und stützten im Pazifik etwa 1500 km nordwestlich von der Hawaii-Hauptstadt Honolulu ab.

Offiziell wurde der fehlgeschlagene Transport der Satelliten bislang nicht bestätigt. Inoffiziell sprachen mehrere Behörden von einer „außerplanmäßigen Situation“. Ein Vertreter des Verteidigungsministeriums sagte, dass sich die Fertigstellung des weltumspannenden Navigationssystems nach dem heutigen Zwischenfall „auf unbestimmte Zeit“ verschiebe.

Russland baut seit den 1990er Jahren am GLONASS-System, das für Navigation und Positionsbestimmung mit einer Genauigkeit von bis zu einem Meter im militärischen wie auch im zivilen Bereich bestimmt ist. Für eine lückenlose Abdeckung des russischen Territoriums reichen 18 Satelliten aus, für die globale Navigation sind mindestens 24 erforderlich. Nach Angaben der Raumfahrtbehörde Roskosmos sollen in den nächsten zehn Jahren 60 Milliarden Rubel (mehr als 1,4 Milliarden Euro) in Ausbau und Perfektionierung des Systems investiert werden.

 

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