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18:03 Uhr - MOSKAU, (RIA Novosti). Am 102. Jahrestag des Tunguska-Ereignisses argumentiert der russische Physiker Wladimir Natjaganow dafür, dass jene verheerende Explosion in Sibirien nicht von einem Himmelskörper, sondern von einem Vulkan verursacht worden sei.

„Das Epizentrum des Tunguska-Ereignisses liegt praktisch im Zentrum eines Paläovulkans, der Mitte der 1970er Jahre entdeckt wurde“, sagte Natjaganow, der am Lehrstuhl Gasdynamik der Moskauer Lomonossow-Universität tätig ist, am Mittwoch RIA Novosti.

Möglicherweise sei eine Konzentration von Wasserstoff und Methangas aus diesem Vulkan nach einem Blitzeinschlag explodiert. Dem mathematischen Modell dieses Szenarios entsprächen auch die Umrisse der Fläche mit den gefällten Bäumen ziemlich genau. Die bisherigen Versuche, diese Umrisse anhand anderer Hypothesen zu modellieren, seien nicht überzeugend gewesen, so Natjaganow. Er und seine Kollegen seien auf das neue Modell bei einer Forschung gekommen, deren Ergebnisse nun in den „Berichten der russischen Wissenschaftsakademie“ erscheinen sollen.

Das Tunguska-Ereignis hatte am 30. Juni 1908 stattgefunden. Die meisten Forscher gehen davon aus, dass ein Himmelkörper in einer Höhe von 7.000 Metern über einem unbesiedelten Taigagebiet an den Flüssen Nischnaja Tunguska und Podkamennaja Tunguska explodierte. Die Explosionsstärke entsprach Hunderten Hiroshima-Bomben. Die Druckwelle lief um den ganzen Erdball und wurde von vielen seismischen Stationen registriert. Die Bäume auf einer Fläche von 2000 Quadratkilometern wurden gefällt, es entstand ein gigantischer Brand.

 

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