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13:32 Uhr - MOSKAU, (RIA Novosti). Russland entwickelt einen neuen Sonnenforschungsapparat, schreibt am Freitag die Zeitung „Wsgljad". Der neue Apparat „Intergeliosond" soll einzigartig sein: Wenn er von der Erde startet, wird er direkt in die Sonnenkorona gelangen. Der Abstand von der Oberfläche des Sterns soll 30 bis 40 Sonnenradien betragen. Der Projektleiter sagte, dass niemand zuvor so nahe an die Sonne gelangt war.

Lew Seljony, Direktor des Instituts für Weltraumforschung, berichtete am Donnerstag über das neue russische Projekt Intergeliosond zur Erforschung der Sonne.

„Das Projekt Intergeliosond besteht in der Erforschung der Sonne nicht von einer erdnahen Umlaufbahn, sondern aus einem näheren Abstand beim Anflug der Sonne. Das Projekt ist bereits ins russische Raumfahrtprogramm aufgenommen worden, die Arbeiten daran laufen. Gegenwärtig werden die Details der Flugbahn des Satelliten diskutiert. Das Projekt wird für eine neue Qualität der Sonnenmessungen sorgen, denn gegenwärtig sind fünf oder sechs Raumapparate in Erdnähe aktiv, doch keiner in der Nähe der Sonne", sagte Seljony.

Er sagte, dass es möglich sei, die Lücke der Sonnenerforschung in Sonnennähe zu füllen. Die Verwirklichung des Projekts ist nicht früher als 2015 geplant.

Der einzige russische Sonnenforschungssatellit, „Koronas-Photon", der am 30. Januar 2009 vom Weltraumbahnhof Plessezk gestartet wurde, fiel im Dezember 2009 aus. Doch die Fachleute hatten bis Mitte April Hoffnungen gehegt, dass er seine Arbeit wiederaufnehmen könnte. Seitdem ist der Raumapparat untauglich.

Dennoch sagte der Leiter des Projekts Intergeliosond, Wladimir Kusnezow, dass der neue Apparat nicht als Ersatz für Koronas-Photon, sondern als eigenständiges Projekt entwickelt wurde. Koronas-Photon sei ein Erdsatellit, und seine Aufgaben waren mit denen des Intergeliosond nicht zu vergleichen gewesen, sagte Kusnezow. Intergeliosond ist das Projekt eines Raumapparats, der zum ersten Mal zur Sonnenkorona fliegen solle. „Dort war noch niemand, weder die Amerikaner noch die Europäer. Alle sind natürlich bereit, doch bislang sind nur wir so weit vorangekommen, selbst wenn wir in der Phase des technischen Machbarkeitststudien sind", sagte er. „Gegenwärtig prüfen wir die Ballistik, die Formen des Raumapparats, alle seine Daten noch einmal nach, und natürlich auch die Liste aller Forschungsausrüstung, die er tragen soll".

Der Satellit soll die Sonne und den sonnennahen Bereich erforschen. Genauer gesagt soll er sich mit der Sonnenaktivität und den damit verbundenen Effekten, der Sonnenkorona und dem Sonnenwind, die polaren Bereiche der Sonne und der Heliosphäre befassen.

(Foto: ESA)

 

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