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Prof. Dr. Christiane Schmullius von der Universität Jena berät ESA zu künftigen Satelliten-Missionen
Jena (26.11.07) Die Vermessung der Welt, genauer: die Vermessung der Erd- und Ozeanoberflächen sowie der Luftschichten, hat sich die europäische Weltraumbehörde ESA langfristig zur Aufgabe gemacht.

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Die Fernerkundungs-Expertin von der
Universität Jena Prof. Dr. Christiane Schmullius.
Foto: FSU

"Sämtliche klimarelevanten Parameter, wie die Eisdicke der Polkappen, Bodenfeuchte, Waldbedeckung und Vegetationsfunktion, Meerestemperaturen und Spurengasverteilung in der Atmosphäre, sollen kartiert werden", weiß Prof. Dr. Christiane Schmullius von der Friedrich-Schiller-Universität Jena. "Diese und weitere Daten werden mit einer Reihe von Satelliten erhoben, die in den kommenden Jahren ins All starten: den fünf Sentinel-Satelliten (franz.: "Wächter") und den bisher sechs Earth Explorer Missionen (engl.: "Erd-Erforscher")", so die Inhaberin des Lehrstuhls für Fernerkundung weiter.

Bei diesen auf mehrere Jahrzehnte ausgelegten Vorhaben wird Prof. Schmullius die ESA ab sofort aktiv unterstützen. Die Expertin für Fernerkundung ist kürzlich als neues Mitglied in den beratenden Ausschuss für Erdsystemwissenschaften (Earth Science Advisory Committee, ESAC) der ESA berufen worden. "Ich freue mich sehr", so Schmullius über ihre Aufnahme in dieses Gremium. "Wir sitzen dort mit dem ESA-Direktor für Erdbeobachtung an einem Tisch, ebenso mit den verantwortlichen wissenschaftlichen und technischen Leitern der unterschiedlichen Satellitenmissionen - da werden viele neue Ideen entstehen", erwartet Schmullius für ihre eigene Arbeit.

Erste Erfahrungen konnte Prof. Schmullius beim gerade beendeten ersten Treffen des ESAC in Paris sammeln: "Wir haben in sehr engagierter und offener Atmosphäre über Datennutzungspläne und die Vorschläge für den siebten Earth Explorer diskutiert". Dem Ausschuss gehören neben ihr elf weitere namhafte Wissenschaftler aus Europa und Kanada an. Das auf drei Jahre gewählte Gremium berät die Europäische Weltraumbehörde bei der Auswahl der künftigen Datenauswertungsprogramme und Fernerkundungs-Missionen. Darüber hinaus gehe es darum, grundsätzliche Richtungsentscheidungen zu treffen und wissenschaftliche Prioritäten zu setzen. "Konkret bedeutet das, dass wir in diesem Ausschuss Entscheidungsvorschläge für die europäischen Länderdelegierten ausarbeiten, welche Satellitenmissionen die ESA in den kommenden Jahren realisieren sollte", so Schmullius. Die Ausschussmitglieder treffen sich dazu zwei Mal im Jahr.

Die Jenaer Expertin für Fernerkundung wurde aufgrund ihrer langjährigen Erfahrung bei der Nutzung von Satellitendaten für geowissenschaftliche Fragestellungen für das Beratergremium ausgewählt. So engagiert sich Prof. Schmullius bereits seit 1990 in der Umweltbeobachtung mit Radarfernerkundung und seit 2002 in der Europäischen Initiative GMES ("Global Monitoring for Environment and Security"). Dieses Programm hat es sich zur Aufgabe gemacht, Satellitendaten zur länderübergreifenden Umwelt- und Sicherheitsüberwachung nutzbar zu machen. Seit 2004 ist an Schmullius' Lehrstuhl zudem das ESA-Projektbüro angesiedelt, das Daten und Satellitenaufnahmen auswertet, die die Landbedeckung der Erde und deren Veränderungen dokumentieren.

Ute Schönfelder, Referat Öffentlichkeitsarbeit
Friedrich-Schiller-Universität Jena

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