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Aus Furcht vor angeblichen "Mikrowellen" will ein verängstigter Bürger in Frankfurt die Räume seines neu erbauten Eigenheims mit Kupferfolie im Wert von 80.000 Euro verkleiden. Das berichtete die "Frankfurter Rundschau" am 12. Juni 2012. Der besagte Neubau befindet sich in der Nähe einer Sendeanlage des amerikanischen Senders AFN auf dem Frankfurter Riedberg. Dem Pressebericht zufolge hatte der Inhaber einen "Baubiologen" beauftragt, Messungen in den Räumen des Neubaus durchzuführen. Der Baubiologe habe ein Gutachten erstellt und sei zu dem Ergebnis gekommen, dass "die Strahlungsstärke der Mikrowellen-Sender sowohl im Wohnzimmer als auch im Kinderzimmer und in einem Schlafzimmer extrem auffällig" sei. So liege "die Strahlung beispielsweise im Wohnzimmer bei 75.000 Mikrowatt pro Quadratmeter" (Anmerkung der Red.: 75.000 Mikrowatt entsprechen 0,075 Watt). Die Sendemasten seien "wahre Strahlungskanonen".

In Wirklichkeit handelt es sich bei der AFN-Sendeanlage keinesweg um einen "Mikrowellen-Sender", sondern um einen Mittelwellen-Sender, der dort bereits seit mehr als als 55 Jahren besteht und auf der Frequenz 873 kHz sein Programm ausstrahlt.

Laut einer Auskunft des Hessischen Landesregierung beträgt der einzuhaltende Grenzwert der AFN-Sendeanlage 87 Volt pro Meter. Der von dem Baubiologen gemessene Wert von 0,075 Watt pro Quadratmeter entspricht ca. 5,3 Volt pro Meter und liegt damit weit unterhalb des zulässigen Grenzwertes. Dies wird auch durch Messungen der Bundesnetzagentur bestätigt, die bereits in den Jahren 2008 und 2011 feststellte, dass der zulässige Grenzwert des AFN-Senders nur zu einem Bruchteil ausgeschöpft wird.

(Quelle: funkmagazin)

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