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16:34 MOSKAU,  (RIA Novosti). Ein experimenteller Simulationsflug zum Roten Planeten hat am Dienstag im Moskauer Institut für Medizinisch-Biologische Probleme (russ. Abk. IMBP) begonnen. Wie ein RIA-Novosti-Korrespondent berichtet, nehmen an diesem Teil des Mars-500-Projektes sechs Freiwillige - vier Russen, ein Franzose und ein Deutscher - teil. Der bemannte Simulationsflug zum Mars wird 105 Tage dauern.

Die Besatzung hat am Dienstag die Luken abgedichtet und den speziell eingerichteten medizinisch-technischen Raum, der ein Raumschiff simuliert, betreten.

Die Besatzung wird das Überleben unter Extrembedingungen, abgekapselt von der Außenwelt, etwa drei Monate lang trainieren.

Das Experiment ist Teil des russischen Großprojektes, das das Moskauer Institut für Medizinisch-Biologische Probleme zusammen mit dem ESA-Directorate of Human Spaceflight durchführt und die Vorbereitung auf die abschließende Simulation einer Mars-Mission - einen 520-Tage-Simulationsflug, der spätestens 2010 beginnen soll - bedeutet.

Alle sechs Mitglieder der Crew haben eine harte Ausschreibung hinter sich, es gab Tausende Bewerber. Zum Mars "fliegen" der Forschungskosmonaut, Biochemiker und IMBP-Mitarbeiter Sergej Rajasanski (34, Moskau); der Foschungskosmonaut der Russischen Weltraumkorporation Energija Oleg Artemjew (37, Koroljow); der Spezialist für Körperkultur und Sport Alexej Schpakow (25, Welikije Luki); der Urologe und Spezialist für Onkologie Alexej Baranow (33, Moskau) sowie zwei ESA-Vertreter - der Pilot der Fluggesellschaft Air France Cyrille Fournier (40, Paris) und der Maschinenbauingenieur der Bundeswehr Oliver Knickel (28, Hamburg).

Das Ziel der simulierten Mars-Mission ist es, die Spezifik der physiologischen und psychologischen Anpassung der Crew an die Lebens- und Arbeitsbedingungen in einem abgeschlossenen Raum zu erforschen, das Zusammenwirken der Besatzung und des Personals im Test-Flugleitzentrum unter neuen Kommunikationsverhältnissen (E-mail und Funkverbindung) zu untersuchen sowie die Mittel zur Lebenserhaltung und die Forschungsapparatur zu prüfen.

Erkenntnisse sollen auch in Bezug auf die Gruppeninteraktion, die Qualität des Schlafs, den Hormonhaushalt, das Immunsystem sowie die Effizienz der Verpflegung gesammelt werden.

Die erhaltenen Informationen sollen in der 520-tägigen Abschlussetappe des Projektes genutzt werden.
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