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[von Oleg Sorochtin] Mein eindeutiger Rat lautet: „Besorgt Euch Filzstiefel!“ Wir durchleben jetzt den Höhepunkt einer der vorübergehenden Klimaerwärmungen, die noch im 17. Jahrhundert begonnen hat, als von einer anthropogenen Einwirkung der Treibhausgasauswürfe auf das Klima noch keine Rede war.

 

Die Temperaturerhöhung hat eine ausgeprägt natürliche Herkunft und hängt nicht vom „Treibhauseffekt“, von Treibhausgasen ab. Die wahren Ursachen für den Klimawandel liegen in der Ungleichmäßigkeit der Sonnenstrahlung, in der Präzession (Änderung der Drehachse) der Erde, in der Instabilität der Ozeanströme, in der periodischen Entsalzung bzw. Versalzung der Oberflächengewässer des Nordpolarmeeres und anderem. Die wichtigsten Ursachen davon sind die Sonnenaktivität und die Leuchtkraft. Je höher diese Kennwerte, desto höher ist die Temperatur.

Die Astrophysiker, die die Sonnenaktivität erforschen, haben zwei Zyklustypen - den elfjährigen und den 200-jährigen - festgestellt. Beide Zyklustypen sind durch Änderungen des Radius und der strahlenden Oberfläche der Sonne bedingt. Nach den neuesten Angaben zu urteilen (ich gehe dabei von Informationen des Chefs des Weltraumforschungslabors des Observatoriums Pulkowo, Chabibulla Abdusamatow, aus), ist der Höchstpunkt der Erwärmung bereits überschritten worden, nun wird ziemlich schnell, schon zum Jahr 2012, eine spürbare Abkühlung eintreten. Die Tiefpunktphase der Sonnenaktivität, die mit einem deutlichen Temperaturrückgang einhergehen soll, ist gegen das Jahr 2041 zu erwarten. Das kühle Klima wird mindestens 50 bis 60 Jahre anhalten.

Die Umweltschutzexperten stimmen meiner Meinung nicht zu, sie verteidigen die Theorie der so genannten „Treibhausgase“. Diese Gase, darunter auch Stickstoffdioxid, sollen die Atmosphäre erwärmen und dadurch die Wärme an der Oberfläche unseres Planeten zurückhalten. Diese Idee wurde noch Ende des 19. Jahrhunderts vom schwedischen Chemiephysiker Svante Arrenius, Nobelpreisträger, dargelegt und wird seitdem in gutem Glauben, ohne ernsthafte Prüfung aufgenommen. Dieser Standpunkt herrscht auch in unseren Tagen vor und beeinflusst alle Beschlüsse und Dokumente solider internationaler Organisationen, darunter auch das Kyoto-Protokoll zur UN-Rahmenkonvention über Klimaänderungen, das von nahezu 150 Ländern unterzeichnet wurde. Das ist ein gutes Beispiel dafür, wie eine wissenschaftliche Hypothese allmählich in Großpolitik und Wirtschaft überfließen kann. Diejenigen, die das Kyoto-Protokoll erarbeitet und befürwortet hatten, waren von falschen Ideen ausgegangen. Als Ergebnis müssen die Regierungen der Industrieländer nun enorme Geldsummen für die Bekämpfung der anthropogenen Belastung der Atmosphäre ausgeben. Inwieweit ist das alles berechtigt? Führen wir etwa einen Kampf gegen „Windmühlen“?

Die Schuld des „Treibhauseffektes“ am Temperaturanstieg ist fraglich, jedenfalls wissenschaftlich nicht nachgewiesen. Das klassische Szenario einer „Treibhaus-Erwärmung“ ist allzu simpel, um dem wirklichen Sachverhalt zu entsprechen. In Wahrheit verlaufen weitaus kompliziertere Prozesse in der Atmosphäre, insbesondere in deren dichteren Schichten. So beispielsweise wird die Wärme im Weltraum nicht so sehr verstrahlt, sondern vielmehr von Luftmassenströmungen übertragen, und das ist ein ganz anderer Mechanismus, der keine globale Erwärmung auslösen kann.

Die Unabhängigkeit der Temperatur der Troposphäre (der nächsten und dichtesten Atmosphäreschicht) von der Konzentration von Treibhausgasen darin ist nicht nur theoretisch bewiesen, sondern wird auch empirisch bestätigt. Eine Auswertung der Proben von der Antarktis-Eisdecke (die Eiskerne wurden aus Sonden im Raum der russischen Polarstation „Wostok“ entnommen) hat den prinzipiellen Zusammenhang zwischen solchen Parametern wie den Mengen von Kohlensäuregas in der Atmosphäre und deren Temperaturänderung nicht widerlegt. Dabei muss jedoch zwischen Ursache und Wirkung unterschieden werden.

Es ist geklärt worden, dass die Kurve der Temperaturschwankungen die Änderung der Konzentrationswerte von Kohlensäuredioxid (CO2) immer etwas überholt hat. Folglich ist der Temperaturanstieg primär. Die Wärme durchdringt die Ozeanoberfläche - das wichtigste Depot von Kohlensäure (das 60- bis 90-fache gegenüber der Atmosphäre) und löst den „Sekteffekt“ aus! Champagner schießt aus einer warmen Flasche heraus, in einer gekühlten Flasche verhält sich das Gas passiv.

Mit der Erwärmung fängt der Ozean an, mehr Kohlensäure „auszuatmen“, die in die Atmosphäre steigt. Ihr Vorhandensein verstärkt den anthropogenen Faktor (dies kann nicht voll geleugnet werden), aber ihr Anteil ist recht gering und macht, wie man so sagt, noch keinen Sommer. Jedenfalls wird sich die Temperatur auf der Erde bei den gegenwärtigen Industrieemissionen von CO2, die fünf Milliarden bis sieben Milliarden Tonnen jährlich betragen, bis zum Jahr 2100 nicht ändern. Selbst wenn die Konzentration von „Treibhausgasen“ auf das Doppelte steigen würde, würde der Mensch das nicht wahrnehmen.

Das Kohlensäuregas hat nicht nur keinen schlechten Einfluss auf das Klima, sondern es bringt sogar Nutzen: Es fördert als „Brot“ für die Pflanzen die Entwicklung des Lebens auf der Erde. Davon zeugt unter anderem die „grüne Revolution“ - eine rapide allgemeine Erhöhung der Produktivität landwirtschaftlicher Kulturen Mitte des 20. Jahrhunderts. Die Angaben, die auf den direkten Zusammenhang zwischen der Ertragsfähigkeit und dem CO2-Gehalt der Luft hinweisen, werden auch durch viele Experimente bestätigt.

Der Einfluss der Kohlensäure äußert sich nicht im Klimawandel, sondern vielmehr in der Wetteraktivität. CO2 absorbiert Infrarotstrahlung - das ist eine Tatsache. Angenommen, dass sich die Luft in deren erdnahen Schichten dermaßen erwärmt hat, dass das darin enthaltene Kohlensäuregas Infrarotstrahlung absorbiert hat. Als Folge verschwindet die Strahlung und deren Energie wird auf die Schwingungsbewegungen des Gases übertragen. Dies löst eine Ausweitung und dann den Verlust des Volumens aus. Die Luft steigt in die Stratosphäre und von dort aus gehen kalte Luftströme nieder, das heißt die Luftschichten vermischen sich. Die Temperatur ändert sich faktisch nicht, aber die Wetter zirkulieren - Zyklone und Antizyklone bewegen sich schneller und so weiter. Damit erklären sich denn auch die Naturerscheinungen wie Hurrikane, Stürme, Tornados etc.. Ihre Intensität kann durchaus vom CO2-Gehalt abhängen, so dass die Verringerung der Kohlensäuregaswerte in der Atmosphäre bei der Bekämpfung dieser Naturkatastrophen einen gewissen Effekt bringen könnte.

Dabei hat das CO2 mit dem Wandel der globalen Temperatur nichts zu tun. Zumindest aus dem Grund, dass die Sonnenaktivität nach ihrer Energie um ein Mehrtausendfaches stärker ist, als die gesamte Energie, die von der Menschheit erzeugt wird. Also bedeutet die anthropogene Belastung für die Natur weniger, als ein Mückenstich für den Menschen.

Auf der Erde kann es im Prinzip zu keiner Temperaturkatastrophe kommen. Von allen Planeten des Sonnensystems hat nur die Erde eine einmalige Atmosphäre, die ein günstiges Klima für die Entwicklung höherer Lebensformen sichert. Dies ist durch eine günstige Konstellation vieler Umstände bedingt, und zwar dadurch, dass die Sonne ein „ruhiger Stern“ ist, dass die Erde in einer optimalen Entfernung von der Sonne liegt, dass die Erde einen massiven Satelliten hat usw.. Die komfortablen Klimabedingungen auf unserem Planeten haben sich auch dank den festen Rückverbindungen zwischen der Evolution des Biotums der Erde und der Entwicklung der Atmosphäre herausgebildet.

Diese regulierenden Rückverbindungen sind vielfältig und die Hauptverbindung manifestiert sich in der Albedo (Reflektierfähigkeit) der Erde, die eine Art Regler für das Wärmeregime unseres Planeten ist. Angenommen, es ist wärmer geworden (wie jetzt). Das bedeutet, dass die Verdunstbarkeit des Ozeans zunimmt, die Wolkendecke, die die Sonnenenergie zurückhält, sich verdichtet und es naturgemäß zu einem Temperaturrückgang kommt. Und umgekehrt.

Was wäre ein vernünftiges Herangehen an das Klimaproblem? Die von der Natur diktierte Gegebenheit ruhig und pragmatisch hinnehmen. Man sollte sich nicht wegen „der rapiden Eis-Schmelze“ im Nordpolarmeer (und dessen anschließenden Schwundes) in eine Panik treiben lassen. Beiläufig gesagt, die Polarforscher behaupten, dass die Eiskappen der Arktis und der Antarktis nur noch stärker werden. In der Perspektive ist die Zukunft der Erde mit einer neuen Eiszeit verbunden, die, wie physikalisch-mathematische Berechnungen zeigen, härter sein wird, als die in der Vergangenheit. Europa wird erfrieren und Gletscher werden südlich von Moskau entstehen. Aber das wird frühestens in 100 000 Jahren geschehen!

Jetzt möchten wir aber die Europäer damit beschwichtigen, dass der Golfstrom nur in dem Fall seine Route ändern kann, wenn ihm durch ein Wunder seine Energie weggenommen und seine Kraft nicht mehr dafür ausreichen würde, in die nördlichen Regionen zu gelangen. Aber die Natur wird so etwas kaum zulassen. -

Prof. Dr. rer. nat. Oleg Sorochtin, Mitarbeiter am Institut für Ozeanographie der Russischen Akademie der Wissenschaften und ordentliches Mitglied der Russischen Akademie der Naturwissenschaften, ist als Autor von mehr als 300 Studien, neun Monographien und mehreren Büchern bekannt. Das letzte davon - „Die Evolution und die Prognose globaler Klimawandlungen der Erde“ - erschien im Jahre 2006. Sorochtin ist mit dem Titel „Verdienter Wissenschaftler der Russischen Föderation“ geehrt. Er war an mehreren Antarktis- und ozeanologischen Expeditionen beteiligt. Sorochtin betätigt sich auf dem Gebiet der globalen Evolution der Erde und der Ozean- und Klimaentwicklung.

(ria-novosti)

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