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Natalie Meilinger, Grundschullehrerin in Palatine, einem Vorort von Chicago, ist bestens darüber informiert, was an Bord der "Atlantis" vor sich geht: Statt ihren schlafenden Sohn John zeigt ihr Baby-Überwachungsmonitor Live-Videos aus dem Spaceshuttle, berichtet der Sender "CBS2 Chicago". So konnte sie dort bereits Außenmissionen und Bilder von der Erde beobachten, ab und zu gibt es auch Übertragungen aus dem Kontrollzentrum.

"Atlantis" is calling

Der Hersteller des Baby-Monitors ist ratlos, wie die Weltraumbilder in ihr Gerät gelangen können. Auch die Nasa kann sich das Phänomen nicht erklären: Man fände es zwar hochinteressant, so eine Sprecherin, man wisse aber auch nicht, wie das nun funktioniere. Ob im Kontrollzentrum in Houston nun schlafende oder quengelnde Babys auf den Monitoren erscheinen, ist nicht bekannt. In diesem Fall könnten die Nasa-Techniker wenigstens bei Meilinger durchrufen, falls bei John im Kinderzimmer mal was nicht in Ordnung sein sollte. Die Mutter findet die Übertragungen nämlich inzwischen so interessant, dass der Babymonitor das übliche Fernsehprogramm ersetzt - die Kinderzimmerkamera wurde auf den Ersatzkanal des Gerätes verbannt.

Ein Gutes hat das Phänomen für Meilinger: Die Lehrerin hat ein paar der Übertragungen aufgenommen, um Ungläubigen zu beweisen, dass sie nicht unter Drogen steht oder vielleicht vor einer Wiederholung von "Akte X" eingeschlafen ist. Inzwischen setzt sie die Bänder auch in ihrem Naturwissenschaftsunterricht ein. Am Donnerstag soll die Atlantis nun zur Erde zurückkehren. Vielleicht kann die Mutter den Baby-Monitor dann wieder exklusiv zur Überwachung des kleinen John nutzen.

Anmerkung der Redaktion: Inzwischen hat sich übrigens herausgestellt, dass die Übertragungen wahrscheinlich eine sehr irdische Quelle haben. Ein örtlicher Amateurfunker-Club nutzte das Nasa-Material für eigene TV-Experimente.

(Quelle: Wuerttemberg-Rundspruch 26/2007 / Tagesschau)

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