Das Funkstörpotenzial von Powerline-Technik ist für die Computer-Zeitschrift "Chip" offenbar kein Thema.
In der Ausgabe 7/2015 veröffentlichte die Zeitschrift einen Test von 13 Powerline-Adaptern der "Gigabit-Klasse". Testkriterien waren in erster Linie der Datendurchsatz; daneben wurden auch die Ausstattung und die Leistungsaufnahme der Geräte bewertet. Der Umstand, dass Powerline-Installationen systembedingt erhebliche Funkstörungen im Kurzwellenbereich verursachen können, wird in dem Bericht mit keinem Wort erwähnt.
Das Blatt lobt Powerline-Adapter als "fixe WLAN-Alternative" versteigt sich abschließend zu der Aussage, dass Powerline meistens seinen Zweck erfülle, nämlich (Zitat:) "schneller und zuverlässiger als WLAN zu funktionieren".
Ähnlich unkritisch berichtete "Chip" bereits im November vergangenen Jahres bei einem Test von sechs Powerline-Adaptern. Auch damals verschwieg das Blatt die Funkstörproblematik und erklärte seinen Lesern, "Stromnetz statt WLAN [sei] oft die bessere Wahl".
Im Mai 2012 veröffentlichte "Chip" einen umstrittenen Video-Clip, in dem mögliche Störungen durch Powerline bestritten wurden. Solche Störungen - so meinte "Chip" - seien nur ein "Mythos" (das Funkmagazin berichtete).
Der Deutsche Amateur-Radio-Club (DARC) und die Kurzwellenhörer-Vereinigung ADDX bemängeln seit vielen Jahren das Störpotenzial von Powerline-Anlagen. Umfangreiche Informationen dazu sind unter www.darc.de/geschaeftsstelle/technische-verbandsbetreuung/plc und www.addx.de/plc/plc.php zu finden. Die ADDX empfiehlt Käufern von Powerline-Geräten, sich vom Händler ein Rückgaberecht und die Kostenübernahme für durch Störungen entstandene Schäden bescheinigen zu lassen. Ein entsprechendes Formular kann im Internet unter www.addx.de/plc/PLC-Muster03.pdf heruntergeladen werden. Funkstörungen durch Powerline-Installationen sollten unbedingt der Störungsstelle der Bundesnetzagentur unter Tel. 048 21 89 55 55 oder per E-Mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! gemeldet werden.
(Quelle: funkmagazin)