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17:37 Uhr - Bis zur Verwirklichung eines bemannten Raumfluges zum Mars will Russland in internationaler Kooperation einen Stützpunkt auf dem Mond errichten, wie der Chef der russischen Raumfahrtbehörde „Roskosmos“, Igor Komarow, sagte.

„Tatsächlich ist der Mars ein anspruchsvolles Ziel, darüber sprechen jetzt unsere Kollegen von der NASA. Ich bin jedoch überzeugt, dass die nächsten Pläne bei uns, bei der Europäischen Raumfahrtagentur (ESA – d. Red.) und bei der NASA mit der Erschließung des Mondes verbunden sind. Mit dem Mond befasst sich Russland gerade ernsthaft. Trotz finanzieller Probleme bleibt unser Mond-Forschungsprogramm bestehen. Es wird fünf automatische Expeditionen geben. Es wird ein bemanntes Mondflug-Programm ausgearbeitet“, so Komarow in einem Interview auf der Website der Zeitung „Komsomolskaja prawda“.

Laut Komarow plant weder die NASA noch die ESA, solch große Projekte im Alleingang zu verwirklichen.

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„Über die technischen Möglichkeiten verfügen sowohl Russland als auch die Vereinigten Staaten, und ich denke, unter bestimmten Umständen auch die Europäische Raumfahrtagentur. Aber man ist sich darüber im Klaren, dass eine solch umfangreiche Aufgabe wie die Erschließung von Mond und Mars nur gemeinsam zu bewältigen ist. Heute steht nicht mehr die Aufgabe, als Erster irgendwohin zu fliegen“, betonte der Roskosmos-Chef.

Komarow erinnerte daran, dass Russland mindestens bis 2018 das bemannte Raumfahrtprogramm zur ISS gewährleisten wird.

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„Aber möglicherweise auch weiter. Was die Pläne Mars, Asteroiden und Mond betrifft, sind wir zu einem Konsens gelangt: der Mond. Er ist jenes Versuchsgelände, das es erlaubt, Technologien zu testen, die es dann ermöglichen, auf anderen Himmelskörpern und in deren Umlaufbahnen zu arbeiten.  Wir müssen  es lernen, mindestens für ein Jahr normale Lebensbedingungen für die Kosmonauten zu gewährleisten und die Apparatur betriebsfähig zu halten. Ohne das wird es keinen Mars geben können. Ich denke, es werden mehr als zehn Jahre notwendig sein, bis wir reale zuverlässige Technologien und die Möglichkeit für Flüge zum Mars haben werden“, so der Chef der russischen Raumfahrtbehörde.

hm zufolge sind die Fragen, wie der menschliche Organismus vor der Strahlung geschützt und wie eine langfristige Arbeitsfähigkeit der Kosmonauten auf dem Mars gewährleistet werden kann, noch nicht gelöst.

„Überhaupt  ist es problematisch, eine lebende Zelle zum Mars und wieder zurück zu bringen. Es gibt noch keine absolut zuverlässige Technologie, um Frachten und Menschen über große Entfernungen im All zu transportieren“, so Komarow.

(Quelle: Sputnik Deutschland / Copyright © Sputnik)

 

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