Russland wird 2016 bis 2020 eine Serie von einmaligen internationalen Experimenten zur Simulierung von Flügen zum Mars, zum Mond und zu anderen Planeten unternehmen, wie Oleg Orlow, Vizedirektor des Instituts für medizinisch-biologische Probleme, RIA Novosti mitteilte.
„Nach dem Abschluss des Programms „Mond 2015“, an dem eine Crew aus fünf Frauen teilnimmt, haben wir vor, eine ganze Serie von Projekten zur Simulierung von Raumflügen mit einer Dauer von 14 Tagen bis zwölf Monaten durchzuführen, an denen, wie erwartet wird, Freiwillige aus Russland, den USA, Europa und Japan teilnehmen werden“, sagte er.
2016 soll ein 14-tägiges Experiment stattfinden, 2017 ist ein weiteres Experiment für zwei Wochen und ein viermonatiges Experiment geplant. 2018 soll dann ein achtmonatiges Programm starten, und für 2019 bis 2020 ist ein zwölfmonatiges Programm vorgesehen.
„Das irdische Modul des Instituts, das früher für das Projekt „Mars 500“ genutzt wurde, soll mit einem neuen Block der virtuellen Realität mit erweiterten Möglichkeiten ausgestattet werden. Außerdem wird ein Segment des Moduls für die Schaffung eines Raums mit niedrigem Magnetfeld genutzt, was für das Modellieren von raumflugspezifischen Verhältnissen von besonderer Bedeutung ist“, präzisierte der Gesprächspartner der Agentur.
Auf den Einsatz radioaktiver Strahlung, wie sie bei längeren Raumflügen auftritt, werde bei allen fünf Programmen jedoch verzichtet, unterstrich Orlow.
Im Unterschied zu den Experimenten „Mars 500“ und „Mond 2015“ werden in den neuen Programmen gemischte Crews eingesetzt, allerdings sollen die Quoten für Teilnehmerinnen und Teilnehmer erst später festgesetzt werden.
In jeder Phase der Experimente plant man, neue Freiwillige einzusetzen, doch es ist nicht ausgeschlossen, dass die späteren Projekte mit Teilnehmern früherer Missionen aufgefüllt werden.
(Quelle: Sputnik Deutschland / Copyright © Sputnik)