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Offenbach – Im Sommer 2013 bestimmten Tiefdruckgebiete das Wetter immer nur für wenige Tage; sonst dominierte Hochdruckeinfluss. Dieser sorgte für viel Sonnenschein und hohe Temperaturen, zeitweilig sogar für große Hitze. In den Übergangszonen von heißer zu kühlerer Luft entluden sich örtlich schwere Gewitter mit Starkregen, Hagelschlag und Sturmböen. Verbreitet blieben die Niederschläge jedoch deutlich unter ihrem vieljährigen Mittel. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Messstationen.

Angenehme Temperaturen wechselten sich mit Hitzewellen ab

Der Sommer 2013 verlief in Deutschland mit 17,8 Grad Celsius (°C) 1,5 Grad wärmer im Vergleich zur international gültigen Referenzperiode 1961 - 1990. Gegenüber der Vergleichsperiode 1981 - 2010 betrug die Abweichung +0,3 Grad. Damit kam der Sommer 2013 unter die zehn wärmsten seit Messbeginn 1881. Mitteleuropa befand sich überwiegend unter Hochdruckeinfluss. Dieser beeinflusste vor allem West- oder Nordeuropa. In Deutschland herrschten bei nördlichen Winden angenehme Tagestemperaturen, oft mit kühlen Nächten. Deutschneudorf-Brüderwiese im Erzgebirge meldete dabei am 5. Juni 0,4°C und in zehn Nächten sogar Bodenfrost. Mehrmals verlagerten sich die Hochdruckgebiete jedoch auch nach Osteuropa, wodurch Deutschland in heiße, südliche Luftströmungen geriet. Mitte Juni, Ende Juli und Anfang August traten drei intensive Hitzewellen auf. Die höchsten Temperaturen wurden dabei am 19. Juni in Kitzingen mit 37,1°C, am 27. Juli in Rheinfelden am Hochrhein mit 38,6°C und am 2. August in Geilenkirchen mit 38,4°C gemessen.

Nach Hochwasser verbreitet recht trocken – örtlich heftige Gewitter

2013 war der trockenste Sommer seit 2003: Mit rund 190 Litern pro Quadratmeter (l/m²) erreichte er nur 79 Prozent seines Solls von 239 l/m². Dabei führten intensive Stauniederschläge an Alpen und Erzgebirge Anfang Juni noch zu extremen Regen-mengen bis über 170 l/m² in 24 Stunden. Sie verursachten katastrophales Hochwasser im Einzugsgebiet von Elbe und Donau. Juli und August verliefen dagegen so trocken, dass vereinzelt Waldbrände entstanden. Heftige Gewitter, die besonders am Ende der Hitzewellen im Bereich sehr schwüler Luft auftraten, entluden sich vor allem im Süden und in der Mitte. Sie wurden oft von Sturm und Hagel begleitet, die große Schäden anrichteten. Die niederschlagsreichste Region im Sommer war der Chiemgau und das Berchtesgadener Land mit örtlich mehr als 650 l/m². Den wenigsten Regen erhielt die Gegend nördlich vom Harz, wo mancherorts nicht einmal 60 l/m² zustande kamen.

Sonnenscheinreiche Ostseeküste, im Süden örtlich neue Stationsrekorde

Nach einem außergewöhnlich trüben Winter und einem sonnenscheinarmen Frühling zeigte sich der Sommer 2013 von seiner freundlichsten Seite: Mit 710 Stunden überstieg der Sonnenschein sein Soll von 604 Stunden um 18 Prozent. Den meisten Sonnenschein erhielt die Küste entlang der Ostsee, den wenigsten das Sauerland.

Pressemitteilung Deutscher Wetterdienst

 

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