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Über die Ballonmission der Ortsverbände N28/29 in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt wurde schon im Deutschlandrundspruch berichtet. Im Distrikt Hessen waren die Funkamateure eher überraschend aktiv mit der Ballonmission beschäftigt. Die zweite Ballonmission der beiden Ortsverbände in den Abendstunden des 24.März 2012 wurde unter anderem von fast einem dutzend Mitgliedern des Ortsverbandes Wetterau F17 verfolgt. Vor allem OVV Ralf Schiffner, DK8FA, und OM Alexander Hitz, DH1TZ, verfolgten die Route des Stratosphärenballons DQ0STRATEX auf der Karte und werteten den Empfang des Bakensenders auf 70cm und den APRS-Telegrammen aus. Rückmeldungen wurden über 80 m mehrfach an die Leitstation DQ0STRATEX gegeben.

Im Laufe der Fahrtroute des Ballon zeichnete sich ab, dass die Nutzlast nach Platzen der Ballonhülle in fast 30 km Höhe nicht nur in Hessen laden würde, sondern auch in der Umgebung von Schwalmstadt. Umgehend informierte Ralf, DK8FA, den Distriktsvorsitzenden des Distriktes Hessen und OVV von F34 (Schwalm-Knüll) Heinz Mölleken, DL3AH. Heinz startete kurzerhand mit seinem stellvertretenden OVV Helwig Klippert, DL8MC, zur Suche der Nutzlast. Nachdem die letzte APRS-Bake um 19:12 Uhr UTC mit einer Höhe von 373 Metern empfangen worden war, konzentrierte sich die Suche auf die Gegend nördlich von Alsfeld.
Die Befürchtung, dass die Reste des Ballons auf dem Truppenübungsplatze Schwarzenborn und somit auf militärischem Sperrgebiet laden könnten, bestätigten sich glücklicherweise nicht.

Durch Peilungen auf das APRS-Signal konnte ein Ladeplatz westlich des Alsfelder Stadtteils Hattendorf in JO40pt ausgemacht werden. Zwischenzeitlich trafen an der vermeintlichen Absturzstelle noch mehr suchende Funkamateure ein: Dieter Schwider, DF7XU, Thorsten Schnell, DG1YTS, und Veit Pelinski, DL7ET, ARDF Referent des Distriktes R, kamen von einem ARDF-Seminar in Melsungen nach Alsfeld. Ebenso fand sich der Bergungstrupp von N28/29 ein, so dass zwischenzeitlich nicht weniger als 13 OM auf der Suche nach der Nutzlast waren. Dank der Ortskunde von Heinz und den Peilkünsten von Dieter konnte die Nutzlast bereits 30 Minuten nach der Landung ausfindig gemacht und geborgen werden. Die Bergung gestaltete sich zunächst schwierig, da der Landeplatz auf der anderen Seite des Flüsschens "Berf" lag. Eine Brücke, die normalerweise über diesen Bach führt, war eingestürzt. Trotzdem gelang es den meisten des Bergungsteams über die Brückenreste die andere Seite zu erreichen. Über einen anderen Zuweg konnte der Rest der Bergungsmannschaft wenige Minuten später vor der Nutzlast für ein Foto posieren.

Es war ja richtig knapp: Nur 100 Meter weiter wäre der Ballon in einem sehr großzügigen Gehöft gelandet. Es wäre den Anwohnern zu der nächtlichen Uhrzeit kaum zu vermitteln gewesen, dass hier ein Ballon auf ihrem Grundstück heruntergekommen wäre. 

Gemeinsam haben es die Funkamateure geschafft: Kommunikativ, mit Orts- und Peilkenntnissen wurde DQØSTRATEX in Rekordzeit gefunden. So konnte der Bergungstrupp nach einem letzten Tipp von Heinz die nächste Tankstelle aufsuchen und schnell die Heimreise antreten.
Alex, DH1TZ

HESSENRUNDSPRUCH 12-2012


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