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Die Funkamateure haben bei der WRC-12 trotz politischen Schlagabtausches seitens des Iran und der arabischen Staaten Glück gehabt und am Ende ein neues Amateurfunkband bei 500 kHz bekommen, das - nach Umsetzung in nationales Recht - von 472 bis 479 kHz gehen soll. Weniger Glück hatten die Rundfunkanstalten: Die "digitale Dividende", das sogenannte 800-MHz-Band von 790 bis 862 MHz, das bereits im Jahre 2007 für den Mobilfunk umgewidmet wurde, wird im arabisch-afrikanischen Raum aus verschiedenen Gründen durch den Mobilfunk meist nicht genutzt, weshalb diese Länder stattdessen das 700-MHz-Band, den darunter gelegenen Rundfunkfrequenzbereich von 694 bis 790 MHz, für den Mobilfunk umwidmen wollten.

Während dies in Afrika und den arabischen Ländern durchaus sinnvoll sein mag, kam es auf der WRC-12 jedoch unerwartet zu einer gleichberechtigten Frequenzzuweisung an Rund- und Mobilfunk im gesamten Bereich der Region 1, also auch in Europa.

Diese soll erst ab 2015 in Kraft treten, doch befürchten die Rundfunkanstalten, nun im Falle entsprechend ungünstiger nationaler Entscheidungen noch einmal in Grenzgebieten oder gar bundesweit 100 MHz zu verlieren und ein weiteres Mal Sendefrequenzen umkoordinieren zu müssen, ganz zu schweigen von den gerade erst umgesetzten drahtlosen UHF-Mikrofonen, die traditionell in den Lücken zwischen den Fernsehkanälen angesiedelt sind. Hier waren schon durch die Abgabe des 800-MHz-Bandes viele Neuanschaffungen erforderlich, da diese Mikrofone üblicherweise nicht beliebig umprogrammierbar sind. Auch für die Fernsehzuschauer, die die terrestrischen Ausstahlungen empfangen, können weitere Kosten fällig werden, wenn sie 2015 ihre Empfangsanlagen erneut anpassen müssen, warnt das Institut für Rundfunktechnik in München.

DL2MCD
(Quelle: funkamateur.de)

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