Einen über das Internet gesteuerten Rundfunk-Piratensender hat die Polizei am 28. September 2014 in der niedersächsischen Ortschaft Nordhorn unmittelbar an der deutsch-niederländischen Grenze ausgehoben.
Dem Polizeibericht zufolge bestand die Sendeanlage aus einer Art Gerätehaus, in dem die (nicht näher bezeichete) Sendertechnik untergebracht war, und einem ca. 15 Meter hohen Stahlgittermast, auf dem die Antenne installiert war. Beides war auf einem fahrbaren Metallgestell aufgebaut. Der Transport der Anlage muss nach Angaben der Polizei mit einem Traktor oder einem LKW erfolgt sein. Für die Stromversorgung hatten die Piraten einen Stromverteilerkasten aufgebrochen. Die Steuerung der Anlage erfolgte über das Internet vermutlich aus den Niederlanden.
Die Polizei stellte die Sendetechnik sicher. Von den Betreibern fehlt bisher jede Spur.
Das deutsch-niederländische Grenzgebiet ist seit Jahrzehnten für seine Piratensender-Szene bekannt. Rekordverdächtig dürfte der Piratensender "Koning Keizer Admiraal" gewesen sein, dessen Betreiber im Dezember 2004 direkt an der deutsch-niederländischen Grenze einen mehr als als 100 Meter hohen Sendemast errichtet und mit einem 10-Kilowatt-Sender auf 97 MHz ein Musikprogramm ausgestrahlt hatten. Im August 2006 wurden die Betreiber zu einer Geldbuße von 10.000 Euro verurteilt (das Funkmagazin berichtete).
(Quelle: funkmagazin)