Auf einen Fehler bei der Listung der umstrittenen neuen "Powerline-Norm" EN 50561-1 im Amtsblatt der Europäischen Union, Ausgabe "C53" vom 25. Februar 2014 hat der Funkamateur Kurt Röhlig, DL3UXI, aufmerksam gemacht.
In dem besagten Amtsblatt ist auf Seite 9 u.a. die neue Norm EN 50561-1:2013 gelistet mit dem Hinweis, dass dadurch die Normen EN 55022:2010 und EN 55032:2012 ersetzt werden. Dabei wird auf eine "Anmerkung 2.1" verwiesen. In dieser Anmerkung 2.1 heißt es, dass die neue Norm den gleichen Anwendungsbereich wie die ersetzten Normen hat.
DL3UXI weist darauf hin, dass diese Aussage falsch ist. Die ersetzten Normen hätten keineswegs den gleichen Anwendungsbereich wie die neue "Powerline-Norm". Die EN 55022:2010 regelt Funkstöreigenschaften von "Einrichtungen der Informationstechnik"; die EN 55032:2012 regelt die "elektromagnetische Verträglichkeit von Multimediageräten (...) und -einrichtungen". Die neue Norm EN 50561-1:2013 gilt dagegen nur für "Kommunikationsgeräte auf elektrischen Niederspannungsnetzen", also für PLC-Geräte. Sie hat infolgedessen nicht die gleichen Anwendungsbereiche wie die EN 55022 und die EN 55033.
DL3UXI machte die Amtsblatt-Redaktion auf diesen Fehler aufmerksam. Daraufhin erhielt er eine Mail von Javier Arregui von der "Electrical & Electronic Product Regulation" der Europäischen Kommission. Dieser erklärte, dass der Verweis im Amtsblatt auf die "Anmerkung 2.1" durch einen Verweis auf "Anmerkung 2.3" ersetzt werden soll. Die "Anmerkung 2.3" besagt, dass "die neue Norm (...) einen engeren Anwendungsbereich als die ersetzte Norm" hat. Die Berichtigung werde im nächsten EU-Amtsblatt erfolgen.
Nach Auffassung von DL3UXI symbolisiert "dieser finale Fehler (...) nochmals deutlich, dass die EN 50561-1 in ihrer 'Entwicklung' ein Fehler war". "Ihre hohen technischen Emissionswerte und ihr Verlauf ohne klares Mandat" würden dies markant aufzeigen.
Außerdem fragte DL3UXI mehrfach bei der CENELEC an, warum das negative EMV-Gutachten des damaligen EMC-Consultants Anton Kohling zur EN 50561-1 ignoriert wurde. Er hat eigenen Angaben zufolge bisher keine Antwort erhalten...
(Quelle: funkmagazin)