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14:07 Uhr - Russlands größter Raketenhersteller „Progress“ will eine neue Weltraumrakete mit Flüssiggas-Antrieb entwickeln. Damit sollen die Kosten für  Weltraumstarts verringert werden, schreibt die Zeitung „Iswestija“ am Freitag.

Die Rakete soll Russland bei der Umsetzung seines ambitionierten Mond-Projektes helfen.

Bei der Nutzung der mit Flüssiggas betriebenen Rakete können die Kosten um 33 bis 50 Prozent im Vergleich zu Kerosin reduziert werden. Das ist wichtig angesichts der in 30 bis 50 Jahren zu erwartenden Probleme bei der Kerosinherstellung. Zudem ist dieser Treibstoff umweltfreundlich.

Bereits seit einigen Jahrzehnten wird die Nutzung von Methan als Raketentreibstoff diskutiert, doch erst jetzt entstanden Versuchsmodelle solcher Antriebe.

Die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos nahm bislang keine Stellung zu dem Raketen-Projekt und betonte nur, dass alle Vorschläge analysiert werden müssen.

Laut einem Roskosmos-Experten hat Methan keine offensichtlichen Vorteile als Raketentreibstoff. Sollte sich die russische Raumfahrtindustrie in dieses Projekt zu sehr verstricken, könne Russland den Konkurrenzkampf gegen die USA verlieren, die die Trägerraketenfamilie Space Launch System auf Basis eines bereits geprüften Feststoff-Beschleunigers entwickeln. Der erste Flug ins Weltall ist für 2017 geplant. In Russland sei bestenfalls 2030 eine Rakete mit dem neuen Treibstoff zu erwarten.

Auch der Raumfahrtexperte Andrej Ionin zeigte sich skeptisch. Die geringeren Kosten und die Umweltfreundlichkeit würden kein entscheidender Faktor sein. Die Brennstoffkosten machen nur einen kleinen Teil der Gesamtkosten für Raketenstarts aus. Die Umweltfreundlichkeit sei ebenfalls nicht so wichtig, weil die Raketen selten gestartet werden, so Ionin.
(RIA Novosti)

 

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