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Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) hält die geplante Powerline-(PLC-)Norm EN 50561-1 für einen "guten Kompromiss". Die Bundesnetzagentur werde "gegenüber der EU-Kommission auf eine rasche Umsetzung hinwirken". Das teilte das Ministerium dem Funkamateur Kurt Röhlig, DL3UXI, mit.

DL3UXI hatte Anfang September 2013 einen "Offenen Brief" u.a. an den damaligen Wirtschaftsminister Philip Rösler gerichtet. Er beklagte darin u.a., dass die geplante PLC-Norm erheblich mehr Störaussendungen als bisher erlauben würde. Schon jetzt würden der Amateurfunk und der internationale Kurzwellenempfang von PLC-Anwendungen erheblich gestört werden.

Weitere schädliche Störungen würden - entgegen geltendem Recht - z.B. durch Schaltnetzteile, elektronische Vorschaltgeräte von Leuchtmitteln und andere der behördlichen Marktaufsicht unterliegende Geräte hervorgerufen. Durch die Beseitigung solcher Störungen würden dem Prüf- und Messdienst der Bundesnetzagentur hohe Kosten entstehen. Das BMWi solle sich dafür einsetzen, dass § 4 EMVG wieder realisiert wird. Dieser besagt u.a., dass Geräte so gefertigt sein müssen, dass die von ihnen verursachten elektromagnetischen Störungen kein Niveau erreichen, bei dem ein bestimmungsgemäßer Betrieb von Funk- und Telekommunikationsanlagen nicht möglich ist.

Das Ministerium anwortete am 31. Oktober 2013, dass in die geplante PLC-Norm "moderne adaptive Funkentstörungstechniken eingeflossen" seien, z.B. das "vorgeschriebene dynamische Power-Management für alle PLC-Einrichtungen". Die Norm käme "den Bedürfnissen der Beteiligten gleichermaßen entgegen" und stelle "aus Sicht des BMWi einen guten Kompromiss dar". Sie könne "später auch für Zwecke der Marktüberwachung belastbar zum Einsatz gebracht werden".

Hinsichtlich des Störpotenzials anderer elektrischer Geräte versichert das Ministerium, dass "die Bundesnetzagentur im Rahmen der Marktaufsicht alles daran setzt, dass die europäischen und nationalen Rechtsnormen eingehalten werden". Das BMWi werde den Offenen Brief zum Anlass nehmen, "das Augenmerk der Bundesnetzagentur noch stärker auf die angesprochene Problematik zu richten". Nach Aussage der Bundesnetzagentur - so das Ministerium weiter - ließe sich "im Zusammenhang mit dem zunehmenden Einsatz moderner elektronischer Produkte wie PLC, Schaltnetzteilen, Vorschaltgeräten von Leuchtmitteln usw. kein signifikant steigender Aufwand für die Funkentstörung durch den Prüf- und Messdienst der Bundesnetzagentur feststellen".

Der volle Wortlaut des "Offenen Briefs" von DL3UXI ist als Word-Datei unter www.df8th.de/PLC/Offener_Brief_17_09_2013.doc abrufbar.

(Quelle: funkmagazin)

 

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