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Die bestehenden Raketentechnologien, insbesondere die Raketenabwehrsysteme, eignen sich nicht für den Schutz der Erde vor Asteroiden und Kometen. Für diesen Zweck sind grundsätzlich neue Entwicklungen notwendig. Diese Meinung äußerte Sergej Narojenkow, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Instituts für Astronomie der Russischen Akademie der Wissenschaften.

Die Zeitung „Kommersant“ hat heute unter Hinweis auf diplomatische Quellen mitgeteilt, dass Russland Vorschläge zur Schaffung einer „Strategischen Verteidigung der Erde“ vorbereitet, um die Verhandlungen zur Raketenabwehr aus der Sackgasse zu bringen. Mit dieser Initiative soll die „Umorientierung“ des Raketenabwehrsystems, das die USA und deren Partner in der Nato in Europa zu schaffen gedenken, auf den Schutz nicht nur vor Raketen, sondern auch vor Asteroiden und anderen Gefahren erreicht werden, die vom Weltraum ausgehen. Nach Angaben der Zeitung ist der Autor der Idee der russische Nato-Botschafter Dmitri Rogosin.

„Es ist kaum wahrscheinlich, dass die bestehenden Raketen einen Asteroiden vernichten können. Nur eine sehr geringe Anzahl von erdnahen Asteroiden können wir heute erreichen… Am ehesten wird das schwer realisierbar sein, weil es notwendig sein wird, andere Mittel für die Bekämpfung von Asteroiden und Kometen zu entwickeln“, sagte Narojenkow.

Er erläuterte: „Die Erdatmosphäre schützt uns vollständig vor Weltallkörpern mit einer Größe von bis zu 30 Metern. Die großen Asteroiden können die Erdoberfläche als Meteoriten erreichen und irgendeinen Schaden anrichten. Gemäß den bestehenden Schätzungen hatte der Körper, der die Tunguska-Katastrophe ausgelöst hatte, einen Durchmesser von etwa 60 Metern.“

Laut Narojenkow ist die Vernichtung von Asteroiden mit Hilfe von Raketentechnologien die „äußerste Variante, wenn es keinen anderen Ausweg gibt“. Wie er weiter sagte, kann sich ein Asteroid, wenn der Raketenschlag ihn nicht vollständig vernichtet, in einen Strom aus zahleichen Bruchstücken verwandeln, die eine viel größere Fläche als der Ausgangskörper treffen können.

Der Wissenschaftler verwies darauf, dass eine Reihe von russischen Betrieben und Organisationen bereits Projekte von Systemen zum Schutz vor Asteroiden ausarbeite.

(RIA Novosti)

 

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