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14:32 Uhr - Das US-amerikanische Strategic Air Command (SAC) hat gute Nachrichten für Russland, schreibt die Zeitung "Nesawissimaja Gaseta" am Mittwoch. Den Amerikanern zufolge stürzt die russische Marssonde Phobos-Grunt, nicht am 9., sondern erst am 11. Januar 2012 ab. Außerdem behaupten sie, dass große Fragmente von den USA bis zu der Ukraine, aber nicht auf Russland fallen würden.

Die Sowjetunion bzw. Russland hatte schon immer Pech bei der Erforschung des Mars. Seit 1960 gab es insgesamt 20 Mars-Missionen, aber nur eine Sonde erreichte 1972 das Ziel.

Der Vizechef der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos, Vitali Dawydow, sagte vor kurzem, als bereits klar war, dass Phobos-Grunt nicht mehr zu retten ist, dass es „möglicherweise sinnvoll wäre, sich auf Mondflüge zu konzentrieren und den Mars nur gemeinsam mit unseren Kollegen zu erforschen.“

Ob sich Russland am EXO-MARS-Projekt der Europäischen Weltraumbehörde ESA beteiligt, ist derzeit noch unklar. Viel wichtiger ist aber eine andere Tatsache.

Mitte Dezember kündigte die US-Raumfahrtbehörde NASA einen ISS-Flug des Dragon-Raumfrachters an, den die private Firma SpaceX entwickelt hat. Sein Flug ist für den 7. Februar 2012 angesetzt. Dabei sollen der ISS-Anflug und die Kopplung an die Station geübt werden.

Der Frachter wird von der Trägerrakete Falcon 9 in die Umlaufbahn gebracht, die ebenfalls von SpaceX entwickelt wurde. Damit werde „eine neue Ära bei der kommerziellen Güterbeförderung zum internationalen Orbitallabor beginnen“, so die Nasa. Es sind bereits zwölf Expeditionen dieser Art geplant.

Der Dragon-Frachter kann bis zu sechs Tonnen Güter zur ISS bringen und drei Tonnen auf die Erde zurückholen. Sein Frachtraum ist drei Mal größer als an Bord der russischen Progress. Wenn man bedenkt, dass Russland bisher aus eigener Kraft die ISS bedienen (darunter die Besatzungen zurückholen) musste, dann wäre das amerikanische Raumschiff eine gute Hilfe.

Roskosmos ist davon jedoch nicht gerade begeistert. Der Chef der Behörde, Wladimir Popowkin, sagte Ende September in Bezug auf den geplanten Start des US-Raumfrachters: „Um seine Kopplung an die ISS übernehmen zu können, brauchen wir Garantien, dass alles planmäßig verläuft.“

Ob aber die ISS selbst noch eine Zukunft hat, ist unklar. Ursprünglich sollte sie 2015 außer Betrieb gehen. Auf Drängen Moskaus wurde ihre Betriebzeit vor kurzem jedoch bis 2020 verlängert.

Merkwürdig ist in diesem Zusammenhang die Aussage des Leiters des Zentralen Forschungsinstituts für Maschinenbau, Gennadi Raikunow, lieber den  Mond als Standort für russische Experimente zu nutzen

Das russische ISS-Segment ist noch nicht einmal fertig gebaut, aber Moskau scheint kein Interesse mehr daran oder keine Ressourcen für seine grandiosen Pläne zu haben.
(RIA Novosti).

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