logo


14:01 Uhr - Die russische Marssonde Phobos-Grunt, die nach dem Start vor fünf Wochen entgegen den Plänen auf einer erdnahen Umlaufbahn gestrandet ist, wird ihre Mission nie erfüllen und muss als verloren eingestuft werden. Diese Meinung äußerte Viktor Chartow, Generalkonstrukteur des Phobos-Grunt-Herstellers Lawotschkin, am Dienstag. Die Phobos-Grunt werde nie den Roten Planeten erreichen, weil sich die gesamte Ballistik verändert habe. „Das ist Fakt. Die Mission ist unerfüllbar."

Russland hatte am 9. November die 13,5 Tonnen schwere Sonde zum Marsmond Phobos gestartet. Die erste interplanetare russische Sonde seit 15 Jahren sollte auf Phobos landen, dort Proben entnehmen und sie in einer kleinen Rückkehrkapsel zur Erde bringen. Von diesen Proben erhofften sich die Forscher neue Erkenntnisse über die Entstehung unseres Sonnensystems. Außerdem sollte ein chinesischer Mikrosatellit auf einer Mars-Umlaufbahn ausgesetzt werden. An Bord der Sonde befinden sich Mikroorganismen und Insektenlarven, die nach der Reise auf die Erde zurückkehren sollten.

Seit dem Start umkreist Phobos-Grunt jedoch noch immer die Erde, weil die Marschtriebwerke für den Eintritt in die Übergangsbahn zum Mars nicht gezündet hatten. Russische und internationale Bodenstationen versuchten drei Wochen lang ohne Ergebnis, den Apparat neu zu programmieren oder von ihm telemetrische Daten zu empfangen. Obwohl russischen und europäischen Bodenstationen die Kontaktaufnahme zu Phobos-Grunt gelungen ist, reagiert die Sonde nicht auf Befehle.
(RIA Novosti)


© 2024 Funkzentrum In Media e. V.
Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden.