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13:38 Uhr - MOSKAU, (RIA Novosti). Der am Donnerstag im All verschwundene neueste russische Nachrichtensatellit Express AM-4 befindet sich zusammen mit dem Booster Bris-M auf einem nicht berechneten Orbit. Das teilte ein Vertreter der Raketen- und Raumfahrtbranche RIA Novosti am Freitag mit. Der Weltraumapparat war in der Nacht auf den 18. August mit einer Proton-M-Trägerrakete vom Weltraumbahnhof Baikonur (Kasachstan) gestartet. Bei der Einsteuerung des Kopfblocks auf die berechnete Umlaufbahn wurde der Kontakt mit dem Satelliten unterbrochen. Die Trennung des Weltraumapparats von dem Booster hätte um 08.38 Uhr MEZ erfolgen sollen.

„Unseren Angaben zufolge trennte sich Express AM-4 nicht von Bris-M. Der Kopfblock befindet sich auf einem nicht berechneten Orbit“, sagte der Gesprächspartner der Nachrichtenagentur. Die Parameter der Umlaufbahn werden präzisiert, hieß es.

Wenn der Nachrichtensatellit nicht beschädigt sei, könne er „mit fast hundertprozentiger Wahrscheinlichkeit“ seinem Zweck entsprechend genutzt werden, selbst wenn er sich auf einer nicht berechneten Umlaufbahn befinde.

„Hauptsache ist nun, klarzustellen, ob der Satellit funktionsfähig ist oder nicht“, so der Experte.

Express AM-4 ist praktisch gänzlich ein „Ausländer“. Er wurde auf der Basis der Satellitenplattform Eurostar E3000 aus der Produktion von EADS Astrium entwickelt, die eine Leistung von 14 Kilowatt sichert. Dieselbe Plattform wurde für die Satelliten der führenden internationalen Nachrichtenbetreiber wie etwa Inmarsat-4F1 und 4F2, Hot Bird 8 oder Eutelsat 10-02 genutzt.

An Bord von Express AM-4 befinden sich 30 Transponder für den C-Bereich, 28 - für den Ku-Bereich,  zwei für den Ka-Bereich und drei Transponder für den L-Bereich. Die zehn Antennen des Weltraumapparats sind auf eine stabile Abdeckung des gesamten Territoriums Russlands und der GUS-Länder ausgerichtet. Die garantierte Betriebsdauer von Express AM-4 im Orbit sollte 15 Jahre ausmachen.

 

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