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Anlegestelle frei für die Entladung der neuen Antarktisstation Neumayer III

Bremerhaven. Der Forschungseisbrecher Polarstern hat heute gegen 2:20 Uhr die Anlegestelle an der Eiskante des Ekström-Schelfeises in der Antarktis erreicht.

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Polarstern am 16. Januar 2008 an der Eiskante des Ekström-Schelfeises
Foto: Torben Riehl / Alfred-Wegener-Institut

Nach mehreren Tagen Eisbrechen ist es gelungen, eine Fahrrinne durch das kompakte Meereis zu brechen und einen geeigneten Liegeplatz für das Frachtschiff Naja Arctica zu schaffen. Naja Arctica transportiert im Auftrag des Alfred-Wegener-Instituts für Polar- und Meeresforschung in der Helmholtz-Gemeinschaft die neue Forschungsstation Neumayer III und wird voraussichtlich im Laufe des heutigen Tages mit der Entladung der Stationsteile und Baufahrzeuge beginnen.

Am 16. Dezember 2007 hatte die Naja Arctica die Atka-Bucht in der Antarktis termingerecht erreicht. Eine mehrere Meter dicke Meereisbarriere vor Ort verhinderte die Durchfahrt des Schiffes, das Festmachen an der Eiskante und damit die Entladung der Bauteile der neuen Forschungsstation. Da Anfang Januar noch keine Änderung der Meereissituation erfolgt war, hat das Alfred-Wegener-Instituts am 7. Januar entschieden, den Forschungseisbrecher Polarstern zur Unterstützung der Naja Arctica in der Atka-Bucht einzusetzen. Nach gut einer Woche schwerer Eisfahrt mit Rammen ist es Polarstern am frühen Morgen des 16. Januars gelungen, eine Fahrrinne bis an die Eiskante frei zu brechen. Derzeit befindet sich Polarstern auf dem zweiten Fahrtabschnitt der 24. Antarktis-Expedition im Südpolarmeer und musste für den besonderen Einsatz das wissenschaftliche Programm für eine Woche unterbrechen.

Trotz moderner Technik sind Forschungsarbeiten in den Polargebieten nach wie vor stark von den dort herrschenden Witterungsbedingungen abhängig. "Bei dem Projekt Neumayer-Station III haben wir im Zeitplan eine Reserve von etwa 30 Prozent einkalkuliert", erklärt Dr. Hartwig Gernandt, Leiter der Logistik am Alfred-Wegener-Institut. "Da diese Reserve fast aufgebraucht war, mussten wir uns für den Einsatz der Polarstern entscheiden. Heute früh haben alle Beteiligten in Bremerhaven mit großer Begeisterung die Nachricht aufgenommen, dass Polarstern erfolgreich war. Wir sind mehr als froh, dass dieser Einsatz zum Ziel geführt hat und der Aufbau der Neumayer-Station III jetzt beginnen kann", fügt Gernandt sichtlich erleichtert hinzu. Nach Rücksprache mit der Bauleitung vor Ort ist vorgesehen, den Stahlbau in dieser Antarktissaison weitestgehend abzuschließen. Die geplante Fertigstellung der neuen Station im Frühjahr 2009 ist durch die bisher aufgetretenen Verzögerungen nicht gefährdet.

Polarstern hat mittlerweile die Atka-Bucht wieder verlassen und wird noch für zwei Wochen im Südpolarmeer die Forschungsarbeiten fortsetzen.

Das Alfred-Wegener-Institut forscht in der Arktis, Antarktis und den Ozeanen der mittleren sowie hohen Breiten. Es koordiniert die Polarforschung in Deutschland und stellt wichtige Infrastruktur wie den Forschungseisbrecher Polarstern und Stationen in der Arktis und Antarktis für die internationale Wissenschaft zur Verfügung. Das Alfred-Wegener-Institut ist eines der fünfzehn Forschungszentren der Helmholtz-Gemeinschaft, der größten Wissenschaftsorganisation Deutschlands.

Dipl.-Ing. Margarete Pauls,
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung

 

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