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Studenten der TU Dresden planen für 2010 den Start eines ersten eigenen Mini-Satelliten (SOMP) im CubeSAT-Format 10x10x10 cm mit einer Masse von 1 kg. Wissenschaftliches Ziel von SOMP (Students Oxygen Measurement Project) ist die Messung von atomarem Sauerstoff in einer Höhe von ca. 450 km. Wie bei ähnlichen CubeSAT-Missionen ist für die Telemetrie-Übertragung die Nutzung des 70cm-Amateurfunkbandes geplant. In der studentischen Arbeitsgruppe arbeiten u. a. Funkamateure der OVs S07 und S01 mit.

Zum Einsatz kommen soll ein zurzeit von Martin, DM1EF, entwickeltes Funkmodul auf Basis eines modernen SDR-Konzepts. Fuer den Empfang und die Auswertung der Daten sollen auch die Dresdner Klubstationen DL0TUD und DL0IKT einbezogen werden. Das Institut fuer Luft- und Raumfahrttechnik der TU Dresden hat mit einem Brief an den OV S01 offiziell eine Zusammenarbeit mit dem DARC bei diesem Projekt vorgeschlagen.

 

Pressemitteilung TU Dresden

TUD-Studenten bringen eigenen Miniatursatelliten ins All

Von wegen "Mission Impossible"! Das semesterübergreifende Projekt mit dem Titel SOMP (Student's Oxygen Measurement Project) scheint äußerst anspruchsvoll, aber die bisherigen Ergebnisse stimmen zuversichtlich. In Jahr 2010 soll nämlich ein Miniatursatellit starten, dessen Komponenten sämtlich an der Technischen Universität Dresden geplant und zusammengebaut werden. Die gesamte Mission liegt dabei in den Händen von Studierenden verschiedener Fachrichtungen der Universität. Ziel von SOMP ist es, den teilnehmenden Studierenden die Möglichkeit zu geben, ihr theoretisches Wissen in einem interdisziplinären Umfeld anzuwenden und wertvolle Erfahrungen für den Berufseinstieg zu sammeln.

Prof. Stefanos Fasoulas (Institut für Luft- und Raumfahrttechnik) zeigt sich beeindruckt, wie reibungslos die bisherige Planung vonstatten ging. "Von der Beantragung bis zur Bewilligung des Projekts durch das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt vergingen keine vier Monate", freut sich Fasoulas. Die Finanzierung ist damit erst einmal gesichert.

Studierende des Studiengangs Maschinenbau in der Vertiefungsrichtung Luft- und Raumfahrttechnik hatten 2006 begonnen, Ideen für den Bau eines eigenen Satelliten zu sammeln. Inzwischen arbeitet eine Gruppe von zehn Studierenden verschiedener Fachrichtungen wie Maschinenbau, Elektrotechnik, Informatik bis hin zur Physik an dem Projekt. Entstanden ist ein Konzept für den Bau eines Satelliten mit zehn Zentimetern Kantenlänge und ausklappbaren Antennen, der die Erde in ca. 450 km Höhe umkreisen und mit einem Sensor die Konzentration an atomarem Sauerstoff messen soll. In einem Temperaturbereich von -40° bis 80° Celsius gewinnt er dabei die Energie für seine Mess- und Kommunikationssysteme durch Solarzellen. Die gemessenen Daten - bis zu 60 Kilobyte pro Stunde - werden dann per Funk nach Dresden geschickt.

Verschiedene Teilaufgaben des Projekts werden als Diplomarbeiten vergeben. So planen einzelne Studenten eigenverantwortlich die Stromversorgung sowie die Solarzellen- und die Funktechnik des Satelliten. Am Ende soll der Satellit maximal 1 000 Gramm auf die Waage bringen.

Alexander Fischer, zuständig für die Planung der Kommunikation mit dem Satelliten, diskutiert mit seinen Kommilitonen die verschiedenen Möglichkeiten. "Wir haben momentan drei Bodenstationen zur Auswahl; unter anderem den Barkhausen-Bau der Universität. Die Sternwarte Radebeul wäre ein zweiter möglicher Standort, auch wenn wir dort viel Geld in ein nachführbares Antennensystem investieren müssten. Und vom Strehlener Platz aus können wir schon einmal andere Satelliten anfunken, um zu üben. Genauere Spezifikationen werden wir im nächsten Semester angehen."

Die Studierenden hoffen dabei auf Unterstützung der lokalen Amateurfunkgemeinde. Auch eine Zusammenarbeit mit der Amateurfunk-Arbeitsgemeinschaft des Martin-Andersen-Nexö-Gymnasiums ist geplant. "Für den Notfall - wenn wir z. B. keine Signale empfangen - werden wir unsere Kennungen auch an andere Forschungseinrichtungen herausgeben", so Alexander Fischer.

Schließlich wartet vor dem Start noch eine Unmenge Arbeit: Prototypen müssen entworfen, die Akkumulatoren unter Extrembedingungen getestet und ein Solarmessstand aufgebaut werden. Prof. Fasoulas freut sich über das bisherige Engagement seiner Mitstreiter: "Die Förderung durch das DLR ist natürlich eine große Verpflichtung - jetzt liegt es an uns, den Satelliten zu bauen und die Mission zu einem erfolgreichen Ende zu bringen."

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