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Störungen mit einem starken Brumm mit bis zu S 9 und mehr auf der gesamten Kurzwelle! Schlagartig waren sie eines Tages da. Kurzwellenfunkverbindungen waren ebenso wenig möglich wie Kurzwellenhörfunk zu empfangen. Und dabei hat die kleine Magnet Loop auf dem Balkon immer ihr Bestes gegeben! Was aber hatte die Antenne jetzt für Teuflisches eingefangen?

Störungen aus der Wand!
Die Antenne steht auf einem Balkon im 14. Stock und hat somit auf zahlreiche Häuser sowie auf ein Industriegebiet Zugriff. Konnte die Störung von dort kommen? Mit der Handfunke THF7E, die auch den Kurzwellenempfang abdeckt, ging es auf die Suche. Doch je weiter ich mich von meiner Wohnung entfernte, umso geringer wurde die Störung. Verflixt, doch nicht etwa eine selbst erzeugte Störung? Also, die Wohnung geprüft. Und siehe da: Jedes Mal, wenn ich den in den Wänden verlegten Stromleitungen nahe kam, kam auch die Störung immer stärker hervor. Auf dem Balkon hatte man den Eindruck, dass das Geländer und die daran angebrachten Metallplatten die Antenne des Signals sind. Denn auch hier verstärkte sich die Störung enorm. Selbst einige Stockwerke tiefer brummte es vehement. Konnte dieser Frequenzmüll aus der eigenen Wohnung stammen? Kurzum, sämtliche Sicherungen ausgeschaltet und auf Erleichterung gehofft. Aber nein, die Störung blieb! Also konnte es nicht bei einem selber liegen und der Mut war gegeben, jetzt endlich die Peilprofis der Bundesnetzagentur einzuschalten.
Hartnäckige Peiler!
Und diese kamen alsbald. Zwei nette Herren, ausgestattet mit einem professionellen Rohde und Schwarz Empfänger, durchstreiften meine Wohnung und kamen zu dem gleichen Ergebnis: Ganz offensichtlich kam die Störung über die Netzleitungen, die wie eine Antenne für die Störung wirkten, in meinen Transceiver. Mir fiel ein Stein vom Herzen, hatte ich mich doch nicht blamiert, kam die Störung nicht von einem Gerät aus meinem Haushalt. In mehrmaliger Hausbegehung durchkämmten die Peilprofis das Gebäude nach der Störquelle: Aufzugssteuerung, Notstromversorgung des Gebäudes und anderes mehr. Letztendlich führte die Hartnäckigkeit der Spezialisten der Bundesnetzagentur nur wenige Stockwerke unter mich und ließen das Wunder störungsfreier Frequenzen wieder Realität werden. Dort fanden sie am 15. Dezember des vergangenen Jahres das Schaltnetzteil, das diese immense Störung verursacht hatte.

Dank den Rettern!
Dem Betreiber wurde der Betrieb dieses die gesetzlich erlaubten Werte der Nebenausstrahlungen weit übertreffenden Netzteils untersagt. Und ich bin dem Betreiber auch keinesfalls böse, wird er doch das Gerät im guten Glauben erworben haben, das es technisch unseren gesetzlichen Vorgaben entspricht. Selbst einige Tage und Wochen nach der Entlarvung der Störquelle erkundigten sich die Peilprofis, ob die Störung gar wiedergekehrt sei. Nein, ist sie „Gott sei Dank“ nicht und Funkbetrieb auf der kurzen Welle macht wieder Laune, konnte doch sogar ein Diplom von unseren Funkfreunden aus Belgien ergattert werden. Was bleibt ist eines: Der Dank an die professionelle Unterstützung durch die Bundesnetzagentur!

Horst Garbe, DK3GV, Waldkirch

(Quelle: Baden-Rundspruch 10/2022)

 

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