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Das russische ISS-Forschungsmodul „Nauka“ soll 13 Jahre später als ursprünglich geplant nun endlich in den Weltraum starten. Russlands Raumfahrtbehörde Roskosmos hatte hierfür einen unerwarteten Vergleich in petto.

Die russische Raumfahrtbehörde verkündete, dass das multifunktionale Labormodul „Nauka“ am Mittwoch in das Montage- und Testgebäude des Raumfahrtkonzerns RKK Energija in Baikonur gebracht werde, wo die abschließende Etappe der Bodentests des Forschungsmoduls über die Bühne gehen soll. Im Frühjahr 2021 soll es dann mit einer Trägerrakete „Proton-M“ zur ISS befördert werden.

​Auf Twitter wurde Roskosmos unter anderem gefragt, warum das Forschungsmodul „Nauka“ ins All geschickt werde, obwohl die Reserven für Forschungszwecke auf der Internationalen Raumstation ISS dem Ende zugingen.

„Wenn Sie Ihrem Großvater eine Krawatte zum Geburtstag schenken, bitten Sie ihn sicher nicht, seine verbleibende Lebenszeit zu bestätigen, und Sie bitten auch den Verkäufer nicht, die Nutzdauer der Krawatte zu bestätigen, damit Sie sich fragen könnten, ob es sich gelohnt habe, dem Großvater die Krawatte angesichts seiner verbleibenden Lebenszeit zu schenken“, antwortete Roskosmos via Twitter.

„Nun, Scherz beiseite: Die Reserve der Raumstation wird regelmäßig von Experten bestätigt“, twitterte Roskosmos etwas später.

Die Internationale Raumstation ist seit 1998 in Betrieb. Nach Vereinbarung der Länder, die die ISS betreiben, wurde ihr Betrieb bis 2024 verlängert. Auch eine Verlängerung bis zum Jahr 2028 oder 2030 wird in Erwägung gezogen.

Forschungsmodul „Nauka“

Der Bau am Forschungsmodul „Nauka“ (dt.: „Wissenschaft“), das ursprünglich als ein Doppler des ersten ISS-Moduls „Sarja“ vorgesehen war, begann im Jahr 1995. 2004 beschloss man, bei der Schaffung eines Teils für das russische Segment der ISS Geld zu sparen und den „Doppler“ in ein vollwertiges fliegendes Modul zu verwandeln. Sein Start war für 2007 geplant, wurde dann aber aus unterschiedlichen Gründen wiederholt verschoben.

2013 übergab der Hersteller – das Raketen- und Raumfahrzeugunternehmen Chrunitschew-Zentrum – das Modul an den Raketen- und Raumfahrtkonzern RKK Energija, damit es mit zusätzlicher interner Ausrüstung versehen würde. Bei einem Test stellte sich heraus, dass das Treibstoffsystem Fremdpartikel enthielt, die das Triebwerkssystem der gesamten ISS beim Umpumpen des Treibstoffs hätten beschädigen können. Das Modul wurde daraufhin zur Nachbesserung an den Hersteller zurückgeschickt.

Im Modul „Nauka“ soll sich unter anderem ein Schlafplatz befinden (Kabinen für zwei weitere Kosmonauten befinden sich im Modul „Swesda“).

asch/sna/ae

(Quelle: Sputnik Deutschland / Copyright © Sputnik)

 

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