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16:04 Uhr - Was die Saturn-Ringe in ihrem Innersten zusammenhält, darüber streiten Wissenschaftler seit Langem. Die neuesten Aufnahmen der Cassini-Sonde zeigen: Die Ringe hätten spätestens 100 Millionen Jahre nach ihrer Entstehung verschwinden müssen, wie die Nasa mitteilt. Warum bloß sind die Ringe immer noch da?

Die Saturn-Ringe seien aus den Splittern eines uralten Proplaneten entstanden, nehmen einige Forscher an. Andere Wissenschaftler vermuten, es handele sich um das Produkt urzeitlicher Kataklysmen. Der Sternforscher Radwan Tajeddine von der Cornell University in New York, Mitglied des Cassini-Forschungsteams, macht auf ein anderes Problem aufmerksam.

Demnach müsste die Materie der Saturn-Ringe langsam, aber beständig auf den Riesenplaneten stürzen oder aber in den offenen Weltraum entweichen – „abhauen“, wie der Wissenschaftler es formuliert. Doch es gibt eine mächtige Kraft, die die Ringe immer noch zusammenhält: die sieben Monde des Saturns – Pan, Atlas, Prometheus, Janus, Pandora, Epimetheus und Mimas. Diese Himmelskörper befinden sich in unmittelbarer Nähe der Ringe oder direkt in ihrem Inneren.

Die Bilder und die Daten, die die Raumsonde Cassini zur Erde gefunkt hat, zeigen: Diese Saturn-Monde stabilisieren die beiden äußeren Ringe des Planeten, die den Großteil von Gas und Staub enthalten. Die Begleiter des Riesenplaneten bremsen die Staubpartikel aus den Ringen ab und hindern sie daran, auf ihre Umlaufbahn zu gelangen – das schützt die Ringe vor Zerfall und bewahrt ihre klare Form bis heute.

Andere Informationen, die Cassini gesammelt hat, lassen die Forscher aber noch mehr rätseln. So hat die Sonde das Magnetfeld des Saturns zwar lange beobachtet, feststellen, wie die Magnetachse des Planeten geneigt ist, konnten die Wissenschaftler anhand dieser Daten trotzdem nicht. Dieses Wissen ist jedoch entscheidend, um die Tageslänge auf dem „Herrn der Ringe“ bestimmen zu können.

Und sollte die Neigung des Magnetfelds gänzlich fehlen, müssten die Sternforscher ihr bisheriges Verständnis von den Magnetfeldern von Planeten gänzlich auf den Prüfstand stellen.

(Quelle: Sputnik Deutschland / Copyright © Sputnik)

 

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