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Der tagtägliche Zugriff auf wichtige Umweltdaten für europäische Bürger, Politiker und Diensteanbieter stellt einen wichtigen Fortschritt dar, der durch den heutigen Start des ESA-Satelliten Sentinel-1A ermöglicht wird. 

Der 2,3 t schwere Satellit verließ Europas Raumflughafen in Kourou (Französisch-Guayana) am 3. April um 23.02 Uhr MESZ an Bord eines Sojus-Trägers. Die Abtrennung der ersten Stufe erfolgte 118 Sekunden später,  gefolgt von der Nutzlastverkleidung (209 Sekunden), der zweiten Stufe (287 Sekunden) und der Oberstufenkombination (526 Sekunden).   


617 Sekunden nach der Triebwerkszündung beförderte die Fregat-Oberstufe den Sentinel-Satelliten in eine sonnensynchrone Umlaufbahn in 693 km Höhe. Satellit und Oberstufe trennten sich 23 Min. und 24 Sek. nach dem Start.   

„Sentinel-1A schlägt ein neues Kapitel in der Durchführung von Copernicus, der zweiten Leitinitiative der EU in der Raumfahrt nach dem Galileo-Ortungssystem, auf“, so ESA-Generaldirektor Jean-Jacques Dordain. „Das Copernicus-Programm wird den europäischen Bürgern die weltweit anspruchsvollsten weltraumgestützten Dienste für Umwelt- und Sicherheitsanwendungen zur Verfügung stellen. Dank der Zusammenarbeit zwischen der EU und den ESA-Mitgliedstaaten bei der Finanzierung der Weltrauminfrastruktur, der Bündelung von Kompetenzen und Erfahrungswerten der Europäischen Kommission und der ESA sowie der Kapazitäten der europäischen Industrie stellt sich Europa an die Spitze der Nutzer des Weltraums zum Vorteil von Bürgern, Politikern und der Wirtschaft.“   

Bei dieser Mission handelt es sich um die erste der sechs den Kern des europäischen Umweltüberwachungsnetzes Copernicus bildenden Missionsgruppen. Copernicus wird Angaben zu Landflächen, Ozeanen und der Atmosphäre bereitstellen, um die Gestaltung der Umwelt- und Sicherheitspolitik sowie den Bedarf einzelner Bürger und Diensteanbieter zu unterstützen.   
Die C-Band-Radarmission wurde als Konstellation aus zwei Satelliten – Sentinel-1A und -1B – entworfen und wird in jeder Wetterlage rund um die Uhr in Quasi-Echtzeit Aufnahmen von Land- und Meeresoberflächen in Europa, Kanada und der Polarregionen liefern.   

Sie ist mit einem leistungsstarken Radar mit synthetischer Apertur ausgestattet und wird die Kontinuität des europäischen ENVISAT-Satelliten sicherstellen, der 2012 nach 10 Jahren aufhörte zu senden. Die eingesetzte Technologie basiert auf langjährigen Erfahrungswerten mit einer Reihe von Radarsatelliten, die vor 23 Jahren mit ERS-1 ihren Anfang nahm.   

„Der Start des ersten Sentinel-1-Satelliten stellt einen Wendepunkt für unsere Erdbeobachtungsprogramme dar“, so der ESA-Direktor für Erdbeobachtungsprogramme, Volker Liebig. „In der Meteorologie stellen Satelliten bereits seit über 35 Jahren zuverlässige Daten für Wettervorhersagen bereit. Mit dem Copernicus-Programm werden wir nun über eine ähnliche Informationsquelle für Umweltdienste und Anwendungen im Bereich Sicherheit und Katastrophenmanagement verfügen.“   

Sentinel-1 sendet nicht nur Daten für deren rasche Weitergabe zu zahlreichen Bodenstationen rund um den Globus, sondern ist zudem mit einem Laserterminal ausgestattet, um kontinuierlich Daten über Satelliten des Europäischen Datenrelaissatellitensystems in der geostationären Umlaufbahn zu übermitteln.   

Die Solarpaneele des Satelliten und seine Antenne werden nun in einer komplexen Arbeitsabfolge, die voraussichtlich ca. 11 Stunden dauern wird, ausgefahren. Ihr Abschluss wird auf dem ESA-Portal unter www.esa.int/sentinel-1 und über Twitter unter @ESA_EO angekündigt.   

Nach dem Start und Anfangsbetrieb erfolgt die Einsatzerprobung des Satelliten, bei der alle Instrumente geprüft und kalibriert werden. Es wird davon ausgegangen, dass der Missionsbetrieb innerhalb von drei Monaten aufgenommen werden kann.   

Hauptauftragnehmer dieser Mission ist Thales Alenia Space Italy, Airbus DS in Deutschland ist für den C-Band-Radar verantwortlich. Das zentrale elektronische Untersystem des Radars wurde von Airbus DS im Vereinigten Königreich geliefert.   

Die Daten der Sentinel-Satelliten werden kostenfrei mit offenem Zugriff zur Verfügung gestellt. Analysiert und bearbeitet werden die Rohdaten von Diensteanbietern des öffentlichen und des Privatsektors.   

(Pressemitteilung Nr. 11-2014)

 

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