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Die US-Raumfähre Endeavour ist gestern mit mehr als zwei Wochen Verspätung zu ihrer letzten Reise ins All gestartet.
Der Start der Endeavour-Mission (STS-134) wurde bereits 2009 konzipiert und musste mehrere Male wegen technischer Probleme abgebrochen werden. Ursprünglich sollte die STS-133 Mission der Raumfähre Discovery die ruhmvolle Ära der US-Space-Shuttles beenden. Es stellte sich jedoch heraus, dass die NASA diese Flüge immer noch brauchte.

 

Ende Juni soll die Raumfähre Atlantis in den Weltraum geschickt werden. Mit diesem Flug beendet die Nasa endgültig ihr Space-Shuttle-Programm.

Viele Raumflüge

Diese 30 Jahre waren für Space-Shuttles anstrengend gewesen. Die einzigen Raumfrachter der USA befördertеn zunächst Forschungsausrüstung und später Raumfahrer und Güter zur Internationalen Raumstation (ISS). Sie koppelten sich an die später stillgelegte russische Raumstation Mir an.

Die Sowjetunion entwickelte als Antwort auf das amerikanische Space Shuttle-Programm das Buran-Raumfahrtprogramm. Doch die bereits gut funktionierenden und günstigeren Sojus-Raumschiffe waren weniger technisch kompliziert als die mit Mängeln behaftete Raumfähre Buran. Das Buran-Programm wurde schließlich eingestellt.

Die Space Shuttles flogen während all der Jahre pannenfrei ins All. Wegen der veralteten Ausrüstung und Betriebsmängel wurden sie weniger genutzt. Im Jahr 2003 kam es zur Tragödie - die Nasa begann damit, nach einem Ersatz zu suchen.

Flug des Drachens

Die NASA weiß anscheinend, was mit dem US-Segment auf der ISS angestellt werden soll (In den USA wird er oft als nutzloser Koffer ohne Griff bezeichnet). Doch solange das US-Segment in Betrieb ist, müssen regelmäßig Raumfahrer und Frachten dorthin geschickt werden. Deshalb müssen die Amerikaner eine gewisse Zeit auf die russischen Sojus-Schiffe zurückgreifen.

Die kalifornische Raumfahrtfirma SpaceX testete erfolgreich die Rakete Falcon 9. Im Dezember bestand die unbemannte Dragon-Kapsel erfolgreich ihren ersten Test zur Erdumrundung. Wie mit der NASA vereinbart wurde, soll die Dragon-Kapsel Nutzlast zur ISS bringen. Zwar werden die imposanten „US-Bügeleisen“ im Himmel nicht mehr zu sehen sein, dafür aber ein konischer „Eimer“ mit einem Durchmesser von etwa vier Metern und einer dicken Wärmeschutzhülle.

Die Zusammenarbeit im Weltraum führte dazu, dass die USA auf die technisch komplizierten und unzuverlässigen Raumschiffe verzichteten und stattdessen eine Art wiederverwendbare Version der robusten russischen Sojus-Schiffe entwickelten.

Die Entwicklung des russischen neuen bemannten Raumschiffs PPTS (Perspektivisches Pilotiertes Transport-System) folgt dieser Logik. Es soll die Sojus-Raumschiffe ablösen und mit der Rus-M-Trägerrakete gestartet werden. Die ersten bemannten Starts sind für 2018 vom Weltraumbahnhof Wostotschny geplant.

Museen als letzte Ruhestätte

Die Space Shuttles werden nach ihren letzten Missionen in den Museen wiederzufinden sein. Die „Discovery“ soll im Smithsonian Museum in Washington ausgestellt werden. Dort steht bereits „Enterprise“, die fünf Testflüge absolvierte, aber niemals den Weg ins All fand. Die „Enterprise“ wird ins Intrepid-Museum in New-York verlegt. Die „Endeavor“ wird im California Science Center in Los Angeles ausgestellt. Das Space Shuttle Atlantis findet seine letzte Ruhestätte im Kennedy Space Center Visitor Complex.

Die Meinung des Verfassers muss nicht mit der von RIA Novosti übereinstimmen.

(Quelle: 18. Mai 2011 - Konstantin Bogdanow, RIA Novosti)

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