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Nach den Problemen mit dem Objekt in Harnekop bei Strausberg, nahmen wir uns vor, zum VHF-Region1-Contest im September wieder aus den Gosener Bergen qrv zu werden.

Wir, das waren: Olaf (DL7UND), Willfried (DD6UMW), Gaston (DD6UGR), Ralf (DD6UDS), Jens (DD6UWT), Thomas (DD6UTS), Ulf (DD6ULF), Hans (DE7HJB) und Christian (DE7OME).

Willfried klärte im voraus die Formalitäten mit den Verantwortlichen in Gosen ab, so daß wir endlich dort auch angemeldet erscheinen konnten. Die beiden vorherigen Male ist ja ständig etwas mit der "internen Kommunikation" in der Geschäftsleitung schiefgelaufen. Diesmal wurden richtig Nägel mit Köpfen gemacht.
Gosen ist vielen Berliner Funkamateuren ein Begriff: Hier befand sich bis 1995 das BAPT mit seiner Außenstelle 2, in der die Lizenzprüfungen durchgeführt wurden.
Nicht weit davon, etwas südlicher am Seddinsee befinden sich die Gosener Berge.

Diese im Ursprung eiszeitliche Erhebung wurde zu DDR-Zeiten durch die Bautrupps des Ministeriumïs für Staatssicherheit in seine heutige Form gebracht:
Unterirdische Bunkeranlagen waren bis zur Wende vollgestopft mit nachrichtentechnischen Mitteln der sog. drahtgebundenen und drahtlosen Aufklärung, auf und um den Bergen herum stehen Wohn- und Wirtschaftsgebäude. Das gesamte Gelände war weiträumig abgezäunt und bewacht.
Nach der Wende wurde das gesamte Gelände dem Land Berlin überschrieben. Auf Drängen einer gewichtigen Umweltschutzlobby wurde der Bereich der Forstwissenschaften der Humboldt-Universität mit der Verwaltung dieses Geländes beauftragt. Dieses war aber aus verschiedenen rechtlichen Gründen nicht lange haltbar und so wurde auch dieses Stückchen Natur in den Fundus der Berliner Stadtgüter übernommen. Eine Betriebsgesellschaft Stadtgüter Berlin mbH verwaltet im Auftrag des Landes Berlin alle um Berlin liegenden Stadtgüter, so auch Gosen.

Zur Zeit wird die Anlage Gosen als Konferenz- & Hotelzentrum genutzt. In dem Leiter des Konferenz- & Hotelzentrum Gosen und dessen Crew fanden wir Partner, die dem Anliegen des Amateurfunks sehr aufgeschlossen gegenüberstehen. Die bisherigen Kontakte stärken uns in der Hoffnung, auch künftig interessante Amateurfunkaktivitäten an diesem Standort durchführen zu können.


Am Freitag, den 6.9. starteten in aller Frühe Olaf, Jens, Willfried und Thomas um sich bei den "Blauen Meeresbewohnern" einen Transporter zu chartern und die noch in Harnekop gelagerte Technik endgültig abzuholen.
In Gosen stellte sich dann heraus, daß von den eigentlichen Verantwortlichen noch keine Zusage für eine neue Lagermöglichkeit gegeben wurde. Der "Verwalter" entschied aber, daß er erst einmal von sich heraus einen Raum für uns bereitstellt.

Nun hieß es an den Aufbau zu gehen, was sich zum Anfang nicht so einfach erledigen ließ, da zuerst das Shack und das Aufenthaltszelt aufgebaut werden mußte. Der Himmel verfärbte sich schon wieder bedrohlich und die Technik brauchte unbedingt einen trockenen Platz.

9609 01Mit der Zeit trudelte auch langsam der Rest der Truppe ein, so daß der Aufbau dann "fast" zügig voran ging. Hans und Olaf machten sich dann auf den Rückweg nach Berlin, da ja der gemietete LKW wieder zurückgegeben werden mußte. Außerdem wurde noch ein Fernsehempfänger benötigt, um Olaf seinen Empfangskonverter für ATV zu testen.

Die anderen kümmerten sich in der Zwischenzeit um den restlichen Aufbau. Es wurden 2 Masten errichtet, einer wie immer auf der Holzhütte (Höhe mit Hütte 15m) und der andere mit 8m Höhe zu ebener Erde. Als Antennen kamen eine 10 ele Yagi von Maspro sowie eine 2 x 5 ele Doppelquad nach DL7KM zum Einsatz.

Den Stromanschluß bekamen wir aus einer ca. 150 m entfernten Villa, da der im Vorjahr genutzte Stromanschluß (Gaststätte) nicht mehr existierte. Dort stellte sich jedoch beim Anschluß das Problem, daß in den Tagen zuvor irgendwer einen Elektrozähler benötigte und diesen aus der unter Spannung stehenden Anlage entfernt hatte. Auch dieses Problem wurde ohne viel Umschweife von der Crew des Gosener Congress- und Hotelzentrums gelöst. Auf diesem Wege auch unsere Dank an die ganze Belegschaft, insbesondere an Herrn Ladig und Herrn Wiese.

Während des Contestes machte sich der Empfangsverstärker, welcher in den Tagen zuvor noch von Willfried und Thomas besorgt wurde, sehr bemerkbar. Die Belegung des 2m-Bandes entsprach wie in den Jahren zuvor unseren Erwartungen. Die Ausbreitungsbedingungen waren normal, das Sporadic-E war leider einige Tage zu früh erschienen. Auch die Einteilung der 24-Stunden-Funkbetrieb in einen 4-Stunden-Rhythmus mit je 2 OMs war nicht verkehrt. So hatte jeder doch die entsprechende Zeit, seine Stimme wieder zu regenerieren.

Im Laufe des Funkbetriebes machte sich in Richtung Südosten ein starker Störnebel bemerkbar, welcher teilweise Signalstärken von 5-6 hatte. Wir bekamen nach einiger Zeit mit, daß in diese Richtung genau unser Funkzelt lag und wir die eigentlichen "Produzenten" der Störungen waren. Der Rechner, auf welchen das Contest-Logbuch geführt wurde und der Monitor waren die Übeltäter. Es muß also noch eine Hardware-Konfiguration gefunden werden, welche dieses Problem beseitigt.

9609 02Am Sonntag nach dem Contestende waren natürlich alle mächtig geschafft, aber es mußte ja noch der Abbau bewältigt werden.

Mit dem Ergebnis ( 82. Platz von 138) waren wir, wenn man sich die benutzte Technik und den Standort der anderen Stationen ansieht, sehr zufrieden.
Es wurde mit 11 Länder gearbeitet, die weiteste Entfernung war F6KBF/p mit 770km.

 

73 de Thomas DD6UTS

 

 

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