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Nach dem letzten Treffen einer der fünf CEPT-Arbeitsgruppen zur Vorbereitung der World Radio Conference WRC-12 in Genf im Januar 2012 sind die Vorschläge für ein künftiges Amateurfunkband im Bereich von 500 kHz konkreter geworden. Die Mitglieder der in Mainz tagenden Arbeitsgruppe einigten sich auf ihrer Abschlusssitzung am 29. September auf eine 8 kHz breite sekundäre Zuweisung zwischen 472  und 480 kHz. Die 8 kHz sind ein Kompromiss aus ursprünglich sehr unterschiedlichen Positionen, die bis zur Ablehnung jeglicher Zuweisung an den Amateurfunk reichten.

Eine ursprünglich auch von der Schweiz vorgeschlagene Zuweisung von 495 kHz bis 510 kHz hatte sich bereits früher angesichts der starken Opposition aus Ländern mit maritimen Interessen als chancenlos herausgestellt. Zudem beharrten zahlreiche Länder auf einem genügenden Abstand eines künftigen Amateurbandes zu den Navtex-Frequenzen 490 kHz und 515 kHz. Der zur Diskussion stehende Frequenzbereich ist momentan dem Seefunkdienst und dem Aeronautischen Radionavigationsdienst (Ungerichtete Funkfeuer, NDBs) zugeteilt

Der in Mainz erarbeitete sogenannte European Common Proposal ECP muss im November noch vom gesamten Vorbereitungsteam der CEPT für die WRC-12 abgesegnet werden. Teilnehmer des Mainzer Treffens gehen aber davon aus, dass dieser Vorschlag ohne weiteres formell beschlossen wird. In Mainz war der Vorschlag gemeinsam von Frankreich, Finnland, Grossbritannien, Irland, Lettland, den Niederlanden, Schweden, der Schweiz und Ungarn in die Abschlusssitzung eingebracht worden. In der Schweizer Delegation arbeitete Peter W. Frey, HB9MQM, als Vertreter der Funkamateure mit.
Neben Colin Thomas, G3PSM als Vertreter der IARU Region 1 nahmen am Meeting auch Ulrich Müller, DK4VW als Mitglied der deutschen und Dr. John W. Gould, G3WKL als Mitglied der britischen Delegation am Treffen teil.

Der einzige Schönheitsfehler sei, dass der Vorschlag eine Fussnote mit einer maximalen Sendeleistung von 5 Watt EIRP enthalte, erklärt HB9MQM.
Die Schweiz hatte für 10 Watt EIRP plädiert. Es ist aber durchaus möglich, dass diese Fussnote im November beim Treffen der gesamten Conference Preparatory Group CPG wieder fallen gelassen wird.

Mit dem europäischen Vorschlag 472-478 kHz geht es dann im Januar 2012 in die eigentlichen Verhandlungen mit allen Mitgliedländer der ITU an der WRC-12. Ob es tatsächlich ein neues Amateurband auf Mittelwelle geben wird und wie breit es sein wird, wissen wir erst, wenn die Konferenz zu Ende ist.

(Quelle: USKA)

 

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