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Die russische Marssonde Phobos-Grunt, die nach dem Start vor zwei Wochen entgegen den Plänen auf eine niedrige Erdumlaufbahn gelangt ist, ändert aus ungeklärten Gründen weiterhin ihre Flugbahn. Dies teilte ein Ballistikexperte aus der russischen Raumfahrtindustrie RIA Novosti mit. Die Flughöhe der Phobos-Grunt, die aller Logik nach eigentlich hätte abnehmen müssen, wachse durchschnittlich um einen Kilometer am Tag.

Die Ursachen können dem Sprecher zufolge unterschiedlich sein: angefangen beim „aerodynamischen Widerstand“ der aufklappten Sonnensegel über einen Verkleidungsdefekt bis hin zu einem Leck in einem Kraftstoffbehälter. „Die genaue Ursache kennt niemand auf der Welt", so der Ballistiker.

Zuvor bereits hatte der kanadische Himmelsforscher Ted Molczan auf eine unnatürliche Flugbahnänderung der Phobos-Grunt verwiesen. Eine „unbekannte Kraft“ hebe das Perigäum und senke zugleich das Apogäum der Umlaufbahn, schrieb er auf der Seite SatObs.org.

Russland hatte die Sonde am 9. Februar zum Marsmond Phobos gestartet. Phobos-Grunt umkreist seit dem Start jedoch noch immer die Erde, weil die Marschtriebwerke für den Eintritt in die Übergangsbahn zum Mars nicht gezündet hatten. Russische und internationale Bodenstationen versuchen ohne Ergebnis, Kontakt zu der außer Kontrolle geratenen Sonde herzustellen.

Am heutigen Montag teilte ein Sprecher der russischen Raumfahrtindustrie mit, dass die Phobos-Grunt nicht wie bislang vermutet im Januar, sondern erst frühestens im März auf die Erde stürzen werde.
(RIA Novosti).


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