12:15 Uhr - BAIKONUR, Auf dem Weltraumbahnhof Baikonur laufen die Vorbereitungen auf den Start der russischen Sonde Phobos-Grunt (dt.: Phobos-Boden) zum Marsmond Phobos. Am Dienstag erzählte die Missionsleitung über den bevorstehenden Flug.
Die 13,5 Tonnen schwere Sonde soll am Mittwoch um 00:16 Uhr Moskauer Zeit (21:16 Uhr MEZ Dienstag) ins All aufbrechen. Hauptziel der 34 Monate langen Mission, sei es, Bodenproben zur Erde zu bringen, teilte Viktor Chartow, Generaldirektor des Herstellerunternehmens Lawotschkin, am Dienstag mit.
Die Sonde soll auf dem Marsmond Phobos landen, dort Proben entnehmen und sie in einer kleinen Rückkehrkapsel zur Erde bringen. Von diesen Proben erhoffen sich Forscher neue Erkenntnisse über die Entstehung unseres Sonnensystems. Außerdem soll ein chinesischer Mikrosatellit auf der Mars-Umlaufbahn ausgesetzt werden. An Bord der Sonde sind Mikroorganismen und Insektenlarven, die nach der Reise auf die Erde zurückkehren sollen.
Sobald die Sonde den Phobos erreicht, wird sie Chartow zufolge die Funksignale von der Erde um mehr als zehn Sekunden zeitversetzt empfangen. Schon nach sechs Flugstunden werde die Sonde 100 000 km von der Erde entfernt und für viele Bodenradare nicht mehr sichtbar sein. In dieser Etappe sollen verschiedene satellitengestützte Stationen, unter anderem auch in Deutschland, die Überwachung der Sonde übernehmen.
Ursprünglich war geplant, die Sonde bereits im Oktober 2009 zu starten. Der Start musste jedoch wegen zusätzlicher Tests auf 2011 verschoben werden.
Das Projekt hat ein Volumen von umgerechnet rund 120 Millionen Euro. Wie Lew Seljony, Direktor des Instituts für Weltraumforschungen der Russischen Wissenschaftsakademie, mitteilte, wurde bis zu einem Drittel dieser Kosten durch Partner aus Deutschland, Frankreich, Schweden und vielen weiteren Staaten gedeckt,
Die Leitung der Mission hat auf ihrer Webseite Hobby-Astronomen weltweit aufgerufen, den Flug der Sonde mitzuverfolgen.
(RIA Novosti)
