logo


15:41 Uhr - Vertreter der Luft- und Raumfahrtbehörden Russlands, der USA und Europas werden sich in der nächsten Woche in Paris treffen, um eine mögliche Zusammenarbeit im Rahmen von Projekten zur Suche nach Leben auf dem Mars zu besprechen, deren Umsetzung wegen finanzieller Probleme gefährdet ist, teilte die Internet-Ausgabe Spaceflight Now mit. Vertreter der russischen Raumfahrtbehörde, der Nasa und der europäischen Weltraumorganisation Esa sollen sich am 7. Dezember in Paris treffen, um in einer zweitägigen Beratung eine potentielle dreiseitige Initiative zur Mars-Forschung zu erörtern.

Die Nasa und die Esa hatten 2009 mit der Vorbereitung eines gemeinsamen Mars-Projektes begonnen, das unter anderem vorsah, in den 2020-er Jahren Gesteinsproben vom Mars zur Erde zu bringen. Im ersten Stadium sollten einige Sonden zum Mars geschickt werden. Als erste Sonde wurde der Orbitalapparat Mars Trace Gas Orbiter geplant, um die Zusammensetzung der Marsatmosphäre eingehend zu untersuchen und insbesondere die Herkunft des dortigen Methans herauszufinden.

Das früher in der Mars-Atmosphäre entdeckte Methan kann eine biologische oder abiogene Herkunft haben, und seine Erforschung kann wichtige Angaben für die Suche nach Leben auf dem Planeten liefern.

Es wurde davon ausgegangen, dass die Nasa den Start dieser Sonde mit Hilfe einer Rakete vom Typ Atlas 5 sichern wird. Aber die Amerikaner haben in diesem Jahr erklärt, dass sie die Trägerrakete nicht zur Verfügung stellen können. Der Nasa-Etat soll jetzt vorrangig für die Fertigstellung des neuen Weltraumteleskops „James Webb“ verwendet werden, das als ein vorrangigeres Projekt gilt.

Die Esa muss nun nach anderen Wegen zum Start einer Orbitalsonde zum Mars suchen, die für die nächsten Mars-Missionen äußerst wichtig ist. Insbesondere für das Marsmobil, das Nasa und Esa 2018 für die Suche nach Spuren von Leben zum Mars schicken wollen.

Mars Trace Gas Orbiter soll als Relaisstation für den Rover dienen. Diese Sonde und das Marsmobil sind Bestandteile des einheitlichen Projektes ExoMars. Die Esa ist nicht in der Lage, diese Apparate ohne Beteiligung der Nasa oder Russlands zum Mars zu schicken. Die Europäer haben Russland im Oktober offiziell die Teilnahme an dem Projekt angeboten. So könnte die Russische Raumfahrtagentur Roskosmos für den Start eine schwere Rakete vom Typ Proton zur Verfügung stellen.

Der Nasa-Beitrag zum Projekt des Marsmobils darf nicht mehr als 2,5 Milliarden US-Dollar kosten. Die Esa erhielt von ihren Mitgliedsländern die Genehmigung, für den Orbitalapparat und den Rover 1,1 Milliarden US-Dollar zu verausgaben.

Bei dem Treffen in Paris wird Russland erstmals direkt mit der Nasa und der Esa die Möglichkeit der Schaffung eines Gemeinschaftsprogramms besprechen.
(RIA Novosti)



© 2024 Funkzentrum In Media e. V.
Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden.